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Yotam Ottolenghi: Vegetarische Köstlichkeiten

Yotam Ottolenghi wird seit einiger Zeit mächtig abgefeiert. Logisch, haut der Verlag in die Tasten, wenn von ihm ein neues Kochbuch erscheint. „Der lang ersehnte Nachfolger zu »Genussvoll vegetarisch«: Kultautor Yotam Ottolenghi legt nach und liefert neue Geschmacksexplosionen!“ liest man da und erfährt etwas weiter unten im Text, dass dessen Restaurants und Delis zu den „Kultadressen der britischen Hauptstadt zählen„. Soviel Kult ist fast ein bisschen abschreckend.
Das erste Kochbuch von Ottolenghi steht bei mir ebenfalls in der Küche. Ich finde es sehr schön zum Durchblättern, aber nicht alltagstauglich. Seine Rezepte haben es bei mir nie geschafft, mehr als einmal gekocht zu werden. Also kein Kult.
Nun habe ich trotzdem sein neues Buch gekauft. Das lag weniger am Werbetext, als vielmehr an meinen Flugmeilen, die Ende des Jahres abzulaufen drohten und mit denen ich jeweils auf books.ch shoppen gehe. Kurz vor unserer Silvester-Party sass ich am Computer und schwankte zwischen der TV-Serie  „True Detective“ und „Vegetarische Köstlichkeiten“.
Man kann nun meine Wahl als verfressen interpretieren – ich jedenfalls bin sehr happy mit dem Kauf! Es ist schwer zu beschreiben, was den Unterschied zum Vorgänger macht. Die Zutatenlisten für die Gerichte sind auch hier zum Teil sehr lang und mit Produkten versehen, die man nicht so einfach findet. Für das Umeboshi-Püree, das es für den Sprossensalat braucht, bin ich schon erfolglos durch die Stadt gespult – der Salat hat dann auch ohne gut geschmeckt. Was mir sehr gefällt ist der kreative Umgang mit Wintergemüse wie roter Beete, Rosenkohl oder Kürbis. Ein Rezept, das ich besonders empfehlen und vorstellen möchte, ist der gebackene Kürbis mit Joghurt und Koriander. Ottolenghi schreibt dazu: „Dies ist wohl das einfachste Rezept im ganzen Buch und ich fürchte, es ist zu grosser Beliebtheit verdammt.“ Recht hat er. Und: Die Kombination aus Kürbis, Joghurt, Koriander, Knoblauch und Chili löst eine wahre – äh Geschmacksexplosion aus.

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Kürbis mit Chili-Joghurt und Koriander-Sauce
Für 4 Personen. Wir haben zu zweit die Menge verputzt. Statt nach Chilisauce Sriracha zu fahnden – habe ich einfach die erstbeste aus dem Kühlschrank genommen. Zum Gericht habe ich Bulgur serviert. Passt!

1 großer Butternusskürbis (1,4 kg)
1 TL gemahlener Zimt
90 ml Olivenöl
50 g Koriandergrün, Blätter und Stiele, plus Blätter zum Garnieren
1 kleine Knoblauchzehe, zerdrückt
20 g Kürbiskerne
200 g griechischer Joghurt
1½ TL scharfe Chilisauce (vorzugsweise Sriracha)
Salz und schwarzer Pfeffer

Zubereitung
1. Den Backofen auf 220 °C vorheizen. Den Kürbis senkrecht halbieren, die Samen entfernen und wegwerfen. Den Kürbis mit Schale in 2 cm dicke und etwa 7 cm lange Spalten schneiden. In eine große Schüssel legen, Zimt, 2 EL Olivenöl, ¾ TL Salz und 1 kräftige Prise schwarzen Pfeffer zugeben und alles gründlich vermengen, bis der Kürbis rundherum gleichmäßig bedeckt ist.

2. Die Kürbisspalten mit der Schale nach unten auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und 35–40 Minuten im Ofen backen, bis das Fruchtfleisch weich ist und Farbe angenommen hat. Herausnehmen und abkühlen lassen.

3. Für die Kräutersauce das Koriandergrün und den Knoblauch mit den verbliebenen 4 EL Olivenöl sowie 1 kräftigen Prise Salz im Mixer fein zerkleinern. Beiseitestellen.

4. Die Ofentemperatur auf 180 °C reduzieren. Die Kürbiskerne auf einem Blech 6–8 Minuten im Ofen rösten, bis die äußere Haut aufplatzt und die Kerne knusprig sind. Herausnehmen und abkühlen lassen.

5. Kurz vor dem Servieren den Joghurt mit der Chilisauce verrühren. Die Kürbisspalten auf einer Platte anrichten und zuerst mit der scharfen Joghurtsauce, dann mit dem Kräuteröl beträufeln (man kann das Kräuteröl auch unter den Joghurt ziehen). Mit den gerösteten Kürbiskernen und dem Koriandergrün garnieren und servieren.

 

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