Alle Artikel in: Türkei

An der Kilikischen Küste

Den letzten Teil unserer Reise durch Anatolien verbrachten wir an der Kilikischen Küste, im Südosten der Türkei. Dieser Küstenabschnitt ist touristisch eher unerschlossen – in vielen Dörfern werden vor allem Bananen oder Erdbeeren angebaut, was eher traurig aussieht, weil das meiste in Treibhäusern und unter Planen wächst und die Landschaft in ein Plastikmeer verwandelt wird. Die alte, schmale und kurvenreiche Strasse wird teilweise schon von einem vierspurigem Highway abgelöst – dort wo sie sich noch an der Küste entlangschlängelt hat man einen tollen Ausblick übers Meer und im Auto riecht es bald nach Pinien (mein Lieblings-Süden-Ferien-Duft). Hotelmässig hat die Region leider nichts Tolles zu bieten, die hingeklotzten, teils vor sich hinlotternden Ferienanlagen und Pensionen wirken wenig einladend. Doch wir hatten zum Glück das Zelt dabei und fanden mit dem Dragon Motel  in Anamur eine echte Perle. Der Platz liegt neben einer Burg, direkt am Meer und wird von der bezaubernden Pervin Kılınç geführt. Ihre Mutter bekocht die Gäste im kleinen Restaurant. Gemüse und Früchte (bei uns waren gerade die Aprikosen reif) kommen aus dem eigenen Garten. Der Campingplatz ist sehr einfach ausgestattet, es hat solarbetriebene Open-Air-Duschen, die …

Gaziantep – ein türkische Stadt zum Entdecken

Beim Reisen stellt sich bei mir das Entdeckergefühl eher selten ein. Der einsame Planet ist zum hohlen Versprechen geworden – denn ganz ehrlich, eine Horde Backpacker ist genauso schlimm wie ein Reisebus voller Rentner. Aber klar, Zeit für Experimente haben die wenigsten. Die Urlaubstage sind begrenzt und diese möchten wir natürlich an Orten verbringen, die  andere vor uns schon als schön und lohnenswert erlebt haben. Der Grund für unsere Reise nach Südostanatolien war erst mal ein persönlicher. Piris Mutter lebt dort. Wir haben den Besuch auf einen dreiwöchigen Road Trip erweitert und zwei wunderschöne Tage in Gaziantep verbracht. Die Bewohner nennen ihre Stadt meist kurz Antep – das vorangestellte Gazi, bedeutet Kriegsveteran und erhielt die Stadt 1921 zur Zeit des türkischen Befreiungskrieg als sie sich gegen die französische Militärbesatzung aufgelehnt hatte. Westliche Touristen trifft man unterwegs nur selten an – und die wenigen werden mit Begeisterung und Stolz empfangen. In der Türkei selbst ist die Stadt wegen seinen hervorragenden Pistazien und dem Baklava, das man daraus macht, bekannt. Die besten kriegt man im Restaurant Imam …