Im Oktober hat man das Meer und die Dörfer fast für sich allein. Das Reisen ist unkompliziert und Hotels können spontan gebucht werden. Darum ist der Herbst für uns die beste Zeit, um nach Apulien zu reisen. Wir verraten dir unsere Lieblingsorte und -strände.
Ein paar praktische Tipps für die Planung
Wir sind mit dem Zug angereist. Aus Zug ist man in rund 12 Stunden in Bari. Vor Ort ist ein Mietauto fast zwingend, um an die Strände und in die Dörfer zu kommen.
Ab September schliessen die Standclubs (für Menschen wie wir, die keine vollgestellten Strände mögen: perfekt!) und auch einige Hotels. Sehr touristische Ort wirken spätestens im Oktober wie ausgestorben. Auch in den Restaurants kann es ungemütlich werden, wenn man zu den einzigen Gästen gehört. Wir haben vor allem Unterkünfte mit einer kleinen Küche gemietet. Und: Essen gehen macht vor allem am Wochenende Spass, dann sind auch alle Einheimischen unterwegs.
Die schönsten Strände in Apulien
Apulien – oder Puglia, wie die Region auf Italienisch heisst – befindet sich im Stiefel von Italien. Zwischen dem Ionischen und dem adriatischen Meer. Beide Seiten besitzen traumhafte Strände, die karibisch blau schimmern und beste Wasserqualität haben. Wie sind zuletzt im November ins Meer gesprungen, das ist dann eher was für Hartgesottene, aber generell ist baden im Oktober noch gut möglich und im Bikini am Strand liegen sowieso. Dass die Italiener zu dieser Zeit schon ihre Daunenjäckchen tragen, darf man gerne ignoriern.
- Spiaggia di Baia Verde: Eine weisser Sandstrand mit Dünen, ausserhalb von Gallipoli. Im Sommer vollgestellt mit Liegestühlen und Strandbars, im Herbst gemütlich und ruhig.
- Cala Verde: Mini-Bucht zwischen Fasano und Monopoli.
- Stadtmauer von Monopoli: Sozusagen ein City-Strand. Die Sonne heizt die weissen Steine so schön auf, dass man zwischendurch zwingend ins klare Wasser springen muss.
Lieblingsorte für einen Tagesausflug – oder auch um länger zu bleiben
- Bari: Wer mit dem Zug anreist, wird hier sicher eine Nacht verbringen – und vielleicht gleich noch den folgenden Tag: Bari hat eine etwas verrufene, weil früher kriminelle Altstadt. Vor einigen Häusern wird Pasta getrocknet, die Stadt ist bekannt für die vielen älteren Damen, die in Heimarbeit Orecchiette herstellen. Abends wird die Piazza degli Innamorati zu einem stimmungsvollen Treffpunkt, um Pizza zu essen (wobei das Ambiente das Essen um Längen übertrifft). Während des Tages kann man sich am Strand mit dem schönsten Namen entspannen: am Pane e Pomodoro.
- Ostuni: Ein Klassiker – und immer wieder schön. Eindrücklich ist schon die Anfahrt, wenn plötzlich mitten in den Olivenhainen die weisse Stadt auf einer Anhöhe erscheint. Sicher so ein Ort, den man in der Hauptsaison lieber meidet.
- Monopoli: Immer wieder, wir haben bereits hier mehr darüber geschrieben. Am Wochenende super belebt durch die vielen Einheimischen – es gibt wohl kaum ein anderes Land wie Italien, wo der Sonntag so zelebriert wird. Besonders gefallen hat uns die Trattoria La Locanda dei Mercanti und der Strand vor der Stadtmauer: Dort kann man sich unter die ledergebräunten älteren Gigolos mischen und Sonne tanken.
- Gallipoli: Die Altstadt liegt auf einer kleinen Insel im Ionischen Meer. Wir haben hier einige Tage verbracht, im B&B Corte Moline. Die Stadt ist ein guter Ausgangspunkt, um die schönen, nahen Strände zu entdecken, wie jener im Parco Naturale di Porto Selvaggio.
- Lecce: Stolzer kann eine Stadt kaum sein, mit ihren vielen Barockgebäuden. Noch eindrücklicher wirkt sie in der Nacht, wenn die Plätze beleuchtet sind. Wer in Shoppinglaune ist, muss unbedingt bei Society Limonata vorbeigehen, schönere Leinenbettwäsche gibt es kaum.
Übernachten in einer Masseria
Apulien ist bekannt für die vielen Masserien, ehemalige Gutsgebäude, die zu Hotels umgebaut wurden. Viele sind super-stylish und haben einen Pool. Wir sind Fans von Caroline Groszner und ihrer Masseria Alchimia bei Fasano (hier findest du mehr dazu). Die Zimmer (4 Doppelzimmer, 4 Suiten) verfügen alle über eine kleine Küche und sind hochwertig, stilvoll möbiliert. Und – nicht ganz unwichtig abends im Herbst – die Zimmer haben eine Bodenheizung. Einen Pool gibt es nicht, dafür hat es rund ums Haus schöne Gartenplätze zum Verweilen und weit weg ist das Meer nicht. Gastgeberin Caroline Groszer kennt jedes Restaurant in der Region und versorgt einem von Anfang an mit Tipps. Inzwischen vermietet sie auch weitere Appartements in Apulien, z.B. eines in Ostuni.
Wir haben für den Oktober nicht alle Hotels im Voraus gebucht. Man findet auch spontan Unterkünfte – z.B. in Lecce oder Gallippoli.