Man darf gern anmerken, dass es nun genug der Rückblicke auf das letzte Jahr sei. Kann ich total nachvollziehen. Trotzdem bringe ich im Februar noch meine Leseliste von 2021. Einfach, weil es Spass macht.

Zum zweiten Mal überhaupt habe ich mir alle Bücher notiert, die ich innert eines Jahres gelesen habe – und zwar bis zum Ende. Jene Gruppe, die wir spasseshalber – den Jargon etablierter Literaturkritiker imitierend – als angelesen und für schlecht befunden nennen, findet keinen Eingang auf die Liste.

Beim Durchgehen der Titel kommen mir automatisch Emotionen hoch oder Orte in den Sinn, die mit einem Buch zusammenhängen: Ich erinnere mich an unsere Winterferien in Davos und das gemütliche Hotelzimmer (“Allegro Pastell”), einen Tagesausflug ins Tessin an einem heissen Sommertag mit baden und Pizza essen (“Eurotrash”) oder an einen roten Liegestuhl im Garten des Sutra Houses in Basel (“Aufregende Zeiten”). Eine neue Erfahrung im letzten Jahr war, dass ich beim Lesen einfach nicht vorankam. Während unseren langen Ferien im Herbst waren meine Gedanken so belegt von beruflichem Stress, der mich täglich bis nach Griechenland begleitete, dass ich unfähig war, mich länger als zwei Seiten lang zu konzentrieren. 

Zu einer Liste der gelesenen Bücher gehört auch eine Backlist mit Romanen und Autoren, die man sich schon längst vorgenommen hat. Somit wären wir in der Gegenwart und einigen Lesetipps von lieben Menschen angekommen: Der Mann beispielsweise kann es kaum glauben, dass ich bis jetzt noch kein Buch von Annie Ernaux gelesen habe. Meine Patentante wiederum hat mir im letzten Jahr ihre Leseliste geschickt, darauf stand mehrmals Elizabeth Strout – eine weitere Autorin, die ich mir vorgenommen habe. Und dann findet man ja auch immer wieder durch Bücher neue Bücher. In “Identiti” macht die geniale Mithu Sanyal einen Wink auf “Am Beispiel des Affen” von Amitava Kumar. Will ich unbedingt lesen. 

Und was sind eure Tipps? Auf der Liste 2022 hat es noch viel Platz für neue Bücher…

Meine Leseliste 2021

Ayad Akhtar: Homeland Elegien
Sasa Stanisic: Herkunft
Joachim Meyerhoff: Hamster im Hinteren Stromgebiet
Fran Ross: Oreo
Leif Randt: Allegro Pastell
Cho Nam-Joo: Kim Jiyoung geboren 1982
Tove Ditlevsen: Kindheit
T.C. Boyle: Sprich mit mir
Vanessa Springora: Die Einwilligung
Benjamin von Stuckrad Barre: Panikherz
Jia Tolentino: Trick Mirror
Ottessa Moshfegh: Der Tod in ihren Händen
Delphine de Vigan: Nach einer wahren Geschichte
Mahler: Thomas Bernhard. Die unkorrekte Biographie
Chimamanda Ngozi Adichie: Americanah
Elif Shafak: Hört einander zu!
Naoise Dolan: Aufregende Zeiten
Mary Gaitskill: Das ist Lust
Alexander Gorkow: Die Kinder hören Pink Floyd
Tove Ditlevsen: Jugend
Christian Kracht: Eurotrash
Mithu Sanyal: Identitti
Tove Ditlevsen: Abhängigkeit
Bernardine Evaristo: Mädchen, Frau, Etc. 
Kiley Reid: Such a fun age
Jumpa Lahiri: Wo ich dich finde
J. Courtney Sullivan: Fremde Freundin
Hanya Yanagihara: Das Volk der Bäume
Raven Leilani: Hitze
Chimamanda Ngozi: Blauer Hibiskus
Mely Kiyak: Frausein