Die Bildsprache von Susanne Probst und Yannic Schon ist genau mein Stil. Ihr Blog kraut-kopf.de verfolge ich seit längerem. Die Fotos sind zwar arrangiert, aber nicht überstylt. Sie arbeiten vorwiegend mit natürlichem Licht. Mir gefällt die melancholische, unaufgeregte Art der Bilder. Nun gibt es Krautkopf als Kochbuch. Das Buch folgt den Jahreszeiten, es beginnt mit Wildkräuter-Polenta und endet mit einem nussigen Apfel-Pie. Susanne und Yannic kaufen gerne auf dem Markt ein und achten auf saisonales Gemüse. „Wir ernähren uns so vollwertig, ausgewogen und abwechslungsreich wie möglich. Dabei sind wir weder Ernährungsberater noch Gesundheitsexperten. Wir finden, Essen soll nicht nur sättigen, sondern auch vor allem auch guttun und glücklich machen“, schreiben sie im Vorwort.
Unbedingt ausprobieren musste ich „Gratinierte Pfannkuchen mit Möhren und Lauch“, ein Rezept aus einem Vollwertkochbuch aus den 70er Jahren, das nicht nur Yannic Schon sondern auch mich an meine Kindheit erinnert hat. Meine Mutter hat ähnliche Gerichte gekocht. Auffallend ist, dass momentan fast kein vegetarisches Kochbuch ohne ein Rezept für pflanzliche Milch auszukommen scheint. So ist es auch bei Krautkopf. Susanne hat eine Laktoseintoleranz und im Kapitel Grundrezepte findet man dann Cashewsahne und Mandelmilch. Für mich überflüssig, weil schon so oft gesehen. Ganz nach meinem Geschmack hingegen ist die Suppe mit den gelben Randen und einer knusprigen Garnitur.
Kürbis-Gelbe-Bete-Suppe
Für 2 Personen
Suppe
300 g gelbe Randen
450 g Hokkaidokürbis
1 Vanilleschote
½ TL gemahlener Zimt
Salz
Pfeffer
1 EL Olivenöl
1 Knoblauchzehe
1 Schalotte
10 g frischer Ingwer
½ TL Kreuzkümmelsamen
1 TL Kokosöl
½ gemahlene Kurkuma
250 ml Kokosmilch
500 ml Gemüsebrühe
Garnitur
1 rote Rande
1 gelbe Rande
Pflanzenöl zum Frittieren
1 Handvoll Kürbiskerne
Kürbiskernöl
grobes Meersalz zum Bestreuen
Backofen auf 200 Grad (Umluft 180 Grad) vorheizen. Für die Suppe die Randen schälen und vierteln. Vom Kürbis das fasrige Innere entfernen und das Fruchtfleisch in Spalten schneiden (Schälen ist beim Hokkaido nicht nötig). Beides auf einem Backblech oder in einer weiten Auflaufform verteilen. Die Vanilleschote längs aufschlitzen, das Mark herauskratzen und mit Zimt, Salz und Pfeffer mischen. Die Mischung über das Gemüse streuen, die Vanilleschote dazulegen. Zum Schluss alles mit Ölivenöl beträufeln und im heissen Ofen 25 bis 30 Minuten backen, bis das Gemüse weich ist.
In der Zwischenzeit die Garnitur vorbereiten: Die Randen schälen und in feine Scheiben hobeln. In einem hohen Topf reichlich Pflanzenöl auf 160 Grad erhitzen (es ist heiss genug, wenn an einem hineingehaltenen Holzstäbchen sofort viele kleine Bläschen aufsteigen). Die Randenscheiben darin portionsweise für ca. 4 Minuten zu Chips frittieren, mit einem Schaumlöffel herausheben und auf Küchenpapier entfetten. Die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie duften, und fein hacken.
Sobald das gebackene Gemüse fast fertig ist, für die Suppe Knoblauch, Schalotte und Ingwer schälen und fein würfeln. Die Kreuzkümmelsamen mörsern. In einem grossen Topf das Kokosöl erhitzen und Knoblauch, Ingwer, Schalotte, Kreuzkümmel und Kurkuma darin anschwitzen. Kokosmilch und Gemüsebrühe angiessen. Das gebackene Gemüse in die Suppe geben, alles aufkochen, cremig pürieren und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Suppe mit Kürbiskernöl, Kürbiskernen, Randenchips und etwas grobem Meersalz garnieren.