Italien, Kochen, Pasta, Reisen, Travel Food, Vegan
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Orecchiette mit Cime di rapa

Besser als mit einem Teller Pasta lassen sich unsere Ferien in Italien kulinarisch nicht zusammenfassen. Ich habe schon lange nicht mehr so viele Kohlenhydrate gegessen! Am besten schmeckten sie in der Masseria Alchimia in Apulien.Auf dem umgebauten Guthaus in der Nähe von Fasano verbrachten wir sehr entspannte und zufriedene Tage. Ende Oktober ist der Touristen-Rummel vorbei, die Beach-Clubs sind verriegelt, die Italiener schlüpfen in ihre Daunenjacken, obwohl es durch den Tag immer noch locker 25 Grad warm wird und badelustige Ausländer (wir) sogar noch im Meer schwimmen gehen. Abends kühlt es ab und man zieht sich gerne nach drinnen in die gemütlichen Räume der Masseria zurück. Besitzerin Caroline Groszer hat mit viel Umsicht und Talent einen wunderbaren Ort geschaffen. Die acht Apartments – vom Studio bis zur Familien Suite – sind alle individuell eingerichtet und zum selber kochen ausgerüstet. Es wird kein Frühstück oder sonstige Mahlzeiten serviert. Dafür kann man gleich in der Nähe einkaufen, zum Hofladen der Familie Monte führt von der Masseria ein kurzer Fussweg entlang von Olivenhainen und Gemüsefeldern.

 

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Die Masseria Alchimia ist umgeben von Gemüsefeldern und Olivenhainen. Ende Oktober liegen unter den Bäumen bereits die Netze ausgelegt, im November beginnt dann jeweils die Olivenernte. Am Strand von Pilone unterhalb von Ostuni waren wir besonders gerne und oft. Von der Masseria ist man mit dem Auto in zwanzig Minuten dort. Der Strand hat das Gütesiegel Bandiera Blu für sein sauberes Wasser. Der lustige Terrier von Caroline Groszer hat regelmässig bei uns vorbeigeschaut. Sie selbst hält sich als Gastgeberin diskret im Hintergrund, ist aber mit ihren Tipps für die Region immer präsent. Bei der Begrüssung händigt sie jedem Gast einen eigens dafür gestalteten Plan mit den wichtigsten Orten aus, dazu hat sie einen Apulien-Führer geschrieben, den man sich aufs Handy laden kann. Von der nächsten Pizzeria bis zum  Designer-Outlet kennt sie jeden empfehlenswerten Ort.

 

Im Hofladen von Familie Monte kriegt man neben Brot, Eiern und Gemüse auch Eingemachtes wie Sugo und natürlich Olivenöl. Auf Vorbestellung macht Signora Monte Orecchiette – die typischen, ohrenförmigen Pasta aus der Region. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen und ich habe mich gleich an den apulischen Klassiker Orecchiette mit Cime ri rapa gemacht. Das Gemüse sieht aus wie ein hochgewachsener, schlanker Brokkoli mit vielen Blättern, es schmeckt kohlartig mit einer bitteren Note. Die Zubereitung ist super einfach und ich habe das Gericht inzwischen auch zu Hause nachgekocht – halt leider ohne frische Pasta. Vermissen tue ich auch Cacioricotta, ein gepresster, gereifter Ricotta, den es in Apulien in jedem Alimentari zu kaufen gibt. Über Pasta gerieben gibt er dem Gericht gerade noch so den richtigen Kick!

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Auf Vorbestellung erhält man im Hofladen von Familie Monte selbst gemachte Orecchiette. Als Souvenir haben wir uns ihr Olivenöl nach Hause mitgenommen. Jedes Apartment auf der Masseria Alchimia ist verschieden und mit viel Bedacht und Stil eingerichtet. Weder fehlen perfekte Leselampen noch eine hübsche Strandtasche, die man natürlich auch zum Einkaufen mitnehmen kann.

 

Orecchiette con Cime di rapa

Stängelkohl –  so heisst Cime di rapa auf Deutsch – ist ein typisches, italienisches Wintergemüse. Er hat ab Oktober Saison. Ich habe ihn bei Migros gefunden.
Für 2 Personen.

250 g Cime di rapa
250 g Orecchiette (getrocknete)
Olivenöl
1 Knoblauchzehe in feinen Scheiben
1/2 Peperoncini in feinen Scheiben
halbe Zitrone
Salz, Pfeffer
Pecorino, gerieben

Cime di rapa waschen und eventuell die äussersten, nicht so schönen Blätter etwas kürzen. Das ganze Gemüse (Stil und Blätter) in ca. 3 cm lange Stücke schneiden. In einem Topf Wasser zum Kochen bringen, leicht salzen und den Cime di rapa darin 3 bis 5 Minuten blanchieren. Abschütten und auf die Seite stellen. Orecchiette nach Packungsangabe kochen. Vor dem Abschütten mit einer Tasse etwas Pastawasser abschöpfen. In einer Pfanne Knoblauch und Peperoncini in etwas Olivenöl andünsten, Cime di rapa dazugeben, etwas Pastawasser dazu und ein paar Minuten köcheln lassen. Dann die Pasta dazugeben, alles gut mischen, mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken. Auf zwei Teller anrichten und mit etwas geriebenem Pecorino bestreuen.

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4 Kommentare

  1. Stephan Winkler sagt

    Liebe Barbara
    Bin eben über deine Apulienreise und die Orecchiette gestolpert und habe mich gefreut. Das Originalrezept mit Anleitung zum Selbermachen der Orecchiette findest du in meinem Kochbuch: Apulien. Entdecken und geniessen im Tal der Trulli. Es sind Welten zwischen frischen und getrockneten Orecchiette.
    Vielleicht wär das auch etwas für deine Kochbuchliste. Der Weber und Werd-Verlag schickt dir bestimmt ein Rez.Ex.
    herzlich
    Stephan

    • Barbara Halter sagt

      Lieber Stephan
      Das glaube ich gerne! Ich muss nächstens mal Orecchiette selber machen. Danke für den Tipp!
      lieber Gruss
      Barbara

  2. […] und haben einen Pool. Wir sind Fans von Caroline Groszner und ihrer Masseria Alchimia bei Fasano (hier findest du mehr dazu). Die Zimmer (4 Doppelzimmer, 4 Suiten) verfügen alle über eine kleine […]

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