Vegane Burger sind die neuen Cupcakes: statt süsse Törtchen zu backen, braten hippe Jungunternehmer nun Burger. An Festivals ist es chic geworden, dass unter den Verpflegungsständen mindestens einer komplett tierfrei ist. Ich warte nur noch auf das erste vegane-Burger-Lokal in Züri. Wie das gestaltet sein könnte, habe ich eben in Wien bei Swing Kitchen gesehen. Das Restaurant ist im New-York-Style eingerichtet – schwarze und weisse Kacheln, rote Backsteinmauer, weisse Stühle. Ich habe an der Theke einen Cheese Burger bestellt, in die beiden Brötchenhälften geklemmt waren Sojaburger mit Vegankäse, Salat, Chili-Tomato-Tatar, Rote Zwiebel, Gelbe Rübe, Paprika, Karotte, Rotkraut und geschmeckt hat das ganze wirklich gut. Piri hat parallel dazu an einem Festival einen veganen Burger gegessen, der zwar lecker daherkam, aber geschmacklich zum Vergessen war (hallo Frittieröl!).
Tun wir uns mit solchen Burgern wirklich einen Gefallen? Ich meine ganz grundsätzlich. Für mich hat vegetarisches oder veganes Essen sehr viel mit gesunder Ernährung zu tun. Ich verzichte auf Fleisch, weil ich keine Tiere essen möchte – aber ebenso wichtig ist es mir, dass ich kreativ, saisonal und gesund koche. Und unterwegs wünsche ich mir, dass es immer mehr Orte gibt, wo man auf die Schnelle gesunde Sachen bekommt. Lebensmittel, die nicht vollgestopft mit Konservierungsstoffe, frittiert oder überzuckert sind. Wenn nun Vegan auf Junkfood macht, bringt das irgendwie gar nichts.
Trotz allem: Burger sind das kleine Schwarze der Küche (passen einfach immer). Im neuen Tibits-Kochbuch „Vegan Love Story“ gibt es ein Rezept für Quinoa-Kartoffel-Burger und ein dazu passendes Aprikosen-Ingwer-Chutney. Das Supplement sind meine veganen Burgerbrötchen.
Quinoa-Kartoffel-Burger
Zubereitungszeit 1 Stunde. Ich habe die Burger im Ofen gebacken. Neben dem Aprikosen-Ingwer-Chutney gebe ich gern ein paar Salatblätter zwischen die Brötchenhälften.
je 150 g schwarzer und weisser Quinoa
8 bis 9 mittelgrosse, mehligkochende Kartoffeln
1 grosse Zwiebel
2 EL neutrales Pflanzenöl
halber Bund frische gemischte Kräuter (Thymian, Petersilie, Rosmarin, Salbei)
3 bis 4 EL Maisstärke
1 EL Salz
1 Msp. schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 EL gemahlenes Madras-Curry
1 gestrichener EL Gemüsebouillonpulver
600 ml Wasser in einem Kochtopf aufkochen, danach die Herdplatte ausschalten. Die beiden Quinoasorten dazugeben, gut mischen und zugedeckt etwa 20 Minuten quellen lassen, danach das verbliebene Wasser abschütten.
In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen, in 1 cm grosse Würfel schneiden und in nicht gesalzenem Wasser weich kochen, abschütten und erkalten lassen.
Die Zwiebel schälen, fein hacken, im Öl andünsten und in eine grosse Schüssel geben. Die gegarten Quinoa-Körner und die Kartoffelwürfeli dazugeben. Die Kräuter fein hacken und mit den restlichen Zutaten beifügen, alles gut vermischen und zu einer festen Masse verarbeiten.
Die Masse zu Burgern oder Kugeln formen und leicht flach drücken. Die Burger auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad 15 bis 20 Minuten backen. Oder die Burger in Öl in der Bratpfanne oder Fritteuse 5 bis 7 Minuten ausbacken. Anschliessend auf Küchenpapier entfetten.Aprikosen-Ingwer-Chutney
Ich habe gefrorene Aprikosen dafür verwendet, diese ganz mit Zwiebeln, Balsamico, Rohzucker und Salz im Topf gekocht, püriert und dann Peperoncini und Ingwer dazugegeben und, wie im Rezept beschrieben, das Chutney fertiggekocht.
500 g Aprikosen
2 Zwiebeln
1 rote Peperoncini
20 g frischer Ingwer
125 ml weisser Balsamicoessig
150 g Rohzucker
1 TL Salz
Die Aprikosen waschen, halbieren, entsteinen und in 1 cm grosse Würfel schneiden. Die Zwiebeln schälen und fein schneiden. Die Peperoncini halbieren, entkernen und in feine Würfel schneiden. Den Ingwer schälen und ebenfalls fein würfeln.
350 g der Aprikosenwürfel mit dem Mixstab pürieren, das Aprikosenpüree in einen hohen Kochtopf geben. Balsamico, Rohzucker, Zwiebeln, Salz und die restlichen Aprikosenwürfel dazugeben und zusammen aufkochen. Sobald die Masse aufgekocht ist, die Ingwer- und die Peperonciniwürfel dazugeben und alles bei geringer Hitze unter gelegentlichem Rühren so lange einkochen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Eventuell nochmals mit Salz abschmecken und das Chutney abkühlen lassen. Es ist im Kühlschrank gut 6 Tage haltbar.
Vegane Burger-Brötchen
Zubereitungszeit 3 Stunden (inkl. Zeit zum Gehenlassen und Backen), ergibt 8 Stück
500 g Bauernmehl
2,5 dl Mandelmilch
halber Würfel frische Hefe (21 g)
1 dl Wasser
2 EL Sonnenblumenöl
1,5 TL Salz
Sesam zum Bestreuen
Das Mehl in eine Teigschüssel geben und in der Mitte eine Mulde bilden. 1 dl Mandelmilch leicht erwärmen und Hefe darin auflösen. Diese Mischung in die Mulde geben und mit etwas Mehl vom Rand zu einem kleinen Teig verrühren. Den Vorteig mit Mehl vom Rand zudecken und 30 Minuten gehen lassen – bis sich im Mehl Risse bilden.
Restliche Mandelmilch, Wasser, Öl und Salz dazugeben, alles gut vermischen und zu einem Teig kneten. Teig in die Schüssel geben, zudecken und bei Raumtemperatur 1 bis 2 Stunden gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat.
Teig in acht Portionen teilen und zu flachen Brötchen formen. Diese auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Jedes Brötchen mit etwas Mandelmilch oder Wasser bestreichen, mit Sesam bestreuen und nochmals 30 Minuten gehen lassen.
Backofen auf 180 Grad vorheizen und Blech in die Mitte schieben. 15 bis 20 Minuten backen – die Brötchen müssen noch etwas weich sein.