Darf es noch ein persönlicher Jahresrückblick sein? Keine Angst, wir machen es kurz und bunt. Unser Höhepunkt von 2015 war ganz klar die Reise nach Indien. Hier eine kleine Best-Off, von Delhi nach Rajasthan bis an den Ashwem-Beach in Goa. Unsere liebsten Plätze und Tipps. Die Illustrationen dazu sind unterwegs entstanden.
Ankommen: Familiärer und freundlicher geht es nicht, das Master Guesthouse in Delhi ist der perfekte Ort um in Indien anzukommen. Avnish (er moderiert übrigens in Indien eine Radio-Show zum Thema Wirtschaft) und seine Frau Ushi sind sehr freundliche und professionelle Gastgeber. Man fühlt sich einfach wohl. So feine Stuffed Paratahs (gefüllte Fladenbrote) wie dort haben wir nirgends zum Frühstück bekommen. Und kein Ort haben wir überstürzter verlassen: Verschlafen, in 25 Minuten angezogen, fertig gepackt, mit dem Taxi an die Railway Station gefahren und erwischten tatsächlich den Zug nach Agra noch…
Taj Mahal: Das Bauwerk ist magisch, der Besuch ein echter Event! Nur schon die tausenden von Menschen, die mit uns zusammen in die Anlage strömten… Die Stadt (Agra) ist dafür eine echte Zumutung, hässlicher und schmutziger geht es kaum. Wenn man das Gelände des Taj Mahal durch das Südportal verlässt, findet man sich im Elend wieder. Trotzdem lohnt es sich eine oder zwei Nächte zu bleiben. Frühmorgens oder bei Sonnenuntergang sieht das Taj Mahal einfach am schönsten aus. Ein wunderbarer, netter Ort ist The Coral Tree Guesthouse. Es wird von zwei Familien geführt und die beiden Ehefrauen kümmern sich sehr aufmerksam um jeden Gast. Von dort sind es auch nur 15 Minuten zu Fuss zum Taj.
Bikaner: Für Rajasthan-Reisende eher off the map. Es hat zwar auch einen Maharadscha-Palast und eignet sich als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Wüste Thar – ist aber nicht so bekannt wie Jodhpur und Jaisalmer. Gut so. Übernachten muss man in der Bhairon Vilas. Das ganze Hotel ist eine riesige Wunderkammer, jedes Zimmer verschieden dekoriert und eingerichtet. Unser Zimmer (das Bad so gross, dass man ein Pferd hätte reinstellen können…) war rosa und golden und hat uns sehr an den Film Grand Budapest Hotel erinnert. Einzigartig auch der Hausherren, Harsh Sing, ein Verwandter der Königsfamilie von Bikaner. Er hat das Hotel mit viel Liebe zum Detail eingerichtet und macht jeden Abend den Bartender und schenkt Whisky und Bier aus.
Pushkar: In seinem heiligen See waschen sich täglich die gläubigen Hindus, einmal im Jahr findet ein riesiger Kamelmarkt statt. Die Stimmung an den Ghats und den vielen weissen Tempeln um den See ist zauberhaft. Am Rand der Stadt liegt das Dia Hotel mit nur wenigen Zimmern. Wir blieben mehrere Nächte, waren teilweise die einzigen Gäste und verstanden uns sehr gut mit dem Stuff. Am letzten Tag nahm einer von ihnen uns auf seinem Motorrad mit, zeigte uns die Rosen- und Gemüsefelder von Pushkar und lud uns zum Lunch zu sich nach Hause ein. Unbedingt essen muss man im Honey & Spice und im Seventh Heaven (verfügt über einen opulenten Innenhof wo die bestellte Pizza aus der Küche mit einem Flaschenzug auf die Dachterrasse gezogen wird).
Paneer Butter Masala: Kein Curry haben wir so oft bestellt… dazu Reis und Naan-Brot, das Beste und das Schärfste gab es im Cosy in Hauz Khas, Neu Delhi.
Banyan Tree Yoga: Um halb acht Uhr wird ein Tee ins Bungalow serviert, dann eineinhalb Stunden Yoga (bzw. Zeichnen), dann Frühstück, dann an den Strand laufen, dann baden, dann sonnen, dann lesen und Nichtstun… und das jeden Tag. Besser als im Banyan Tree Yoga in der Nähe vom Ashwem Beach in Goa kann man eine Indien-Reise nicht ausklingen lassen…