Als Teenager verbrachte ich eine Woche im Kloster in Stans. Die Schule, die ich damals besuchte, fand dies sei eine gute Erfahrung für junge Menschen. War es auch. Ich erinnere mich daran wie folgt; Wahnsinnig viel gegessen und mit den Nonnen Berliner gebacken. Katholizismus und Genuss – das passt eben.Das Frauenkloster in dem ich war, gibt es immer noch. Sein männliches Pendant, das Kapuzinerkloster steht schon länger leer. In der Anlage soll bald ein Kompetenzzentrum für alpine Kulinarik entstehen. Kleiner Anlässe werden jetzt schon veranstaltet, wie kürzlich der Alpkäse-Markt im Klostergarten. Der Markt war nicht nur eine gute Gelegenheit einjährigen Bergkäse direkt bei den Produzenten zu kaufen sondern soll auch dazu animieren, die Bauern bei der Arbeit zu sehen. Bald geht es hoch auf die Alp, viele davon liegen an Wanderwegen. Wir haben uns fest vorgenommen diesen Sommer die eine oder andere Alpkäserei zu besuchen.
In der ehemaligen Bibliothek des Kapuzinerklosters ist zurzeit die kleine, feine Ausstellung „Wilde Küche“ zu sehen. In Gläser eingemacht und getrocknet liegen hunderte von essbaren Wildpflanzen. Der Raum an sich ist schon sehr sehenswert, auf den Riemenböden sieht man, wo früher die Bücherregale standen. Ein Gang führt direkt in die ehemaligen Zellen der Kapuzinermönche. Man fühlt sich da grad wie in „Der Name der Rose“ von Umberto Eco. Bald soll die ganze Anlage renoviert werden. In der Bibliothek haben wir Dominik Flammer getroffen, Mitinitiator des kulinarischen Zentrums. Er erzählte, wie aus der Bibliothek ein Raum für Gastronomie mit direktem Ausgang zum Obst- und Gemüsegarten entstehen soll. Eine Bierbrauerei, ein Klosterladen, eine Kochschule und eine Slow-Food-Akademie werden ebenfalls dazugehören. Der nächste Anlass ist übrigens der Zentralschweizer Slow-Food-Markt am Sonntag 25. Juni. Dann ist auch die Bibliothek mit der Ausstellung nochmals geöffnet.