Fotografie, News
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Africa in Style

Diese drei Jungs traf ich am Strand von Lomé, der Hauptstadt von Togo. Dort wird jeden Sonntagmorgen Sport betrieben. Um fünf Uhr in der Früh rennen alle, egal welchen Alters, ans Meer. Jedes Quartier hat seine Musikgruppe dabei. Nach der gemeinsamen Gymnastik gehen alle baden. Am Strand verkaufen Händler Kokosnuss und Ananas. Gegen sieben Uhr ist der Anlass dann vorbei, danach wird es viel zu heiss, um sich zu bewegen.

Fotografin Flurina Rothenberger wuchs in Côte d’Ivoire auf und kehrte 1990 in die Schweiz zurück. Sie lebt heute in Zürich, doch Westafrika ist ihre Heimat geblieben. So oft es möglich ist, kehrt sie zurück. Der Bildband „I love to dress like I am coming from somewhere and I have a place to go“, erschienen bei der Edition Patrick Frey, entstand während ihren Reisen. Das Buch zeigt selbstbewusste Menschen mit Stil und Stolz. Schrill, farbig, schön. Zu vier ausgewählten Doppelseiten erzählt Flurina hier die Geschichten hinter den Bildern.

 

Bildseiten_248_korr12Die Frau heisst Benedicta und war mal Face of Ghana. Mittlerweile ist sie als Model erfolgreich. Ich habe Benedicta durch eine Mode-Designerin kennengelernt, die gern wollte, dass ich ihre Kollektion fotografiere. Das Shooting in Jamestown – eines der ältesten Quartiere in Accra – war eine spontane Aktion. Der Typ sass schon so auf dem Motorrad als wir kamen, er hängte dort mit ein paar Kumpels ab. Das lustige war: während ich fotografierte, beachtet er die schöne Frau neben sich nicht einmal, sondern konzentrierte sich ganz auf die Kamera.“

 

Bildseiten_248_korr22Das Hotel Ivoire in Abidjan an der Elfenbeinküste war früher sehr nobel. Als Kinder hätten wir alles gegeben um dort im Pool zu baden, konnten uns das aber nicht leisten. Jahre später verbrachte ich einen Nachmittag im Ivoire. Das Hotel hat seine besten Zeiten hinter sich. Der Pool war voller junger Leute und es war sehr unterhaltsam, sie zu beobachten. Die beiden Männer auf dem Foto gaben ihren Freundinnen den ganzen Nachmittag Schwimmunterricht.

 

Bildseiten_248_korr14Diesen Mann traf ich weit draussen auf dem Land in Mosambik an. Er erinnerte mich mit seinem gebügelten Hemd und der Krawatten an die alten Bilder von afrikanischen Fotografen aus dieser Region, die gut angezogene Herren inszeniert haben. Die Bilder links sind von Nico Wayo. Er war ursprünglich Plakatmaler, heute verkauft er seine Werke im Kunstbereich. Eine Kunstschule in New York schickt regelmässig ihre Studenten zu ihm nach Accra.

 

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Broschiert, 264 Seiten, 253 Farbabbildungen, 13.5 × 18 cm, für CHF 48.– bei der Edition Patrick Frey

 

 

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