Wenn ich Street Food höre, dann denke ich vor allem an Asien. An Bangkok, wo praktisch an jeder Strassenecke irgendein Gefährt mit Ananas, Fleischspiesschen oder Papayasalat steht – natürlich vor Ort frisch aufgeschnitten und zubereitet. Oder an die Flohmärkte in Brooklyn, die mehr Esswaren als alte Sachen verkaufen. Nun wird Street Food bei uns gerade richtig trendig. In den Städten werden ganze Festivals veranstaltet, so auch in Luzern, wo am letzten Wochenende in der Lindenstrasse der erste Street Food Market stattfand. Das Line-up tönte vielversprechend: die Jungs vom Restaurant Hopfenkranz, Kulinariker Stefan Winiger oder Zuckerbäckerin Katharina Steiner. Nun, ich fand den Anlass zwar nett…
…aber irgendwie auch enttäuschend. Die Lindenstrasse wird inzwischen in Luzern als aufstrebende Strasse gehandelt (lange war sie wegen ihres hohen Ausländeranteils als Ghetto verschrien) und bietet mit ihren farbigen, teils renovierten, Häuserfronten eine passende Kulisse für den Anlass. Unangenehm war vor allem der DJ, der die enge Strasse mit lautem Elektro-Sound beschallte. Der Ansturm von Besuchern war riesig (natürlich toll für die Veranstalter und Stände) führte aber auch zu einer gewissen Hektik und Chilbi-Stimmung. Wir haben etwas gegessen, doch um entspannt noch etwas zu trinken, sind wir dann lieber wieder in die Stadt zurückgefahren. Bezüglich Food…
…war der Anlass definitiv eine fleischlastige Angelegenheit: Zwar fehlte auch hier der obligate vegane Burgerladen nicht – wars doch aber genau jener, den wir schon mal getestet haben und schwer enttäuscht ab dem lieblos zubereiteten Burger waren. Fündig und glücklich wurden wir bei Pastarazzi, die vegetarischen Ravioli und die gefüllte Fociacca waren wirklich gut gemacht! Schon fast gekauft, war der Rhabarber-Erdbeer-Strudel vom bekannten Strudelhaus Poushe aus Zürich. Doch als ich beim Anstehen die Mitarbeiterin dabei beobachtete, wie sie mit Milch aus dem Discounter und Vanillin die Vanille-Creme anrührte, verflog dann meine Lust. Nie ein Reinfall sind die Cupcakes der Zuckerbäckerin – und vom optischen Auftritt her, ist ihr Stand einfach zauberhaft. Jetzt bin ich mal gespannt, wie ihr den Street Food Market in Luzern erlebt habt.