Wir haben rund ums Haus einen Garten. Hinzukommen Fensterbrett und Töpfe mit Kräutern. Jeden Sommer probiere ich in einem kleinen Beet neue Sachen aus, mal klappt es, mal nicht. Ich finde, das Gärtnern darf man nicht unterschätzen. In den Buchhandlungen liegen massenweise Garten-Bücher auf, in denen alles so wunderbar aussieht. Fotos von üppig bepflanzten Beeten, rot behangenen Tomatenstauden, makellosen Radiesschen. Gärtnern in der Stadt? In der Wohnung? Auf dem Balkon? Im Hinterhof? Alles easy. Alles Urban Gardening. Man muss nur loslegen. Stimmt so. Aber Gärtnern kann auch richtig frustrieren. Da betüddelt man seine Pflänzchen – und am morgen ist einfach nix mehr da, weil über Nacht die Schnecken eingefallen sind. DAS nehme ich dann jeweils schon fast persönlich. Was man ebenfalls nicht unterschätzen darf, ist der grosse Zeitaufwand, der ein Garten bedeutet. Nur schon die paar Töpfe auf dem Balkon müssen regelmässig gegossen werden – und das ganze Geschleppe, um die Erde ins Haus zu bringen, lassen die hübschen Lifestyle-Garten-Books jeweils auch gerne aus.
Darum: simpel starten, Erwartungen tief halten. Mein Versuch mit Pflücksalat auf dem Fensterbrett (da kommen keinen Schnecken hoch) hat bestens geklappt. Salat macht keine langen Wurzeln und braucht keine Tiefe. Ich habe einen flachen Tontopf (ca. 33 cm Durchmesser, 16 cm Höhe) in der Brockenstube gefunden, diesen mit Universalerde gefüllt, Samen darauf gestreut, mit etwas Erde bedeckt und regelmässig gegossen. Als Saatgut wählte ich Asiasalat von Sativa. Diese Mischung besteht aus so wohlklingenden Sorten wie Green in Snow, Mizuna oder Red Giant (würde sich auch prima als Bandnamen eignen), die schnell wachsen und sehr würzig schmecken. Nach 4 bis 7 Wochen kann man beginnen, laufend Blättchen zu ernten. Der Salat soll sogar winterhart sein. Auf die selbe Arte kann man auch andere Pflücksalate oder Rucola anbauen. Für die Küche gibt es nichts besseres, als einfach vom Fensterbrett ein paar Blättchen zu zupfen und einen Salat damit zu verfeinern. Ich habe damit zum Beispiel einen Melonen-Feta-Salat zubereitet: Wassermelonen in Stücken, eine feingeschnittene Zwiebel, Salat und zerkrümelter Feta mischen und mit Öl und Essig beträufeln. Ein Rezept dazu findet man zum Beispiel hier oder hier.
Liebe Barbara,
wie recht du hast – Erwartungen tief halten hat sich auch bei mir bewährt. Ich habe dieses Jahr ja zum ersten Mal einen 40 qm großen Saisongarten, den ich wie wild bepflanze. Zum Glück bin ich mit einer reichhaltigen Ernte gesegnet, auch wenn es ein paar Enttäuschungen hinsichtlich Roter Bete und Rotkohl gab 🙂
Alles Liebe,
Lena