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Inspiration für eine Salad-Bowl

An unseren letzten Abend in Ubud denke ich besonders gern zurück: Anne und ich hatten bei einem Spaziergang ausserhalb der Stadt die deutsche Yoga-Lehrerin Sandra kennengelernt, wir schlenderten gemütlich zurück und landeten dann alle zusammen im Restaurant Kismet. Die Big Salad Bowl, die ich dort gegessen habe, hat mein Leben verändert. Okay, das ist nun etwas dick aufgetragen, aber fast jedenfalls. Weiterlesen

Lauwarme Schokoladentarte

Eine süsse Erinnerung an den 20. Februar: Wieder haben 12 Gäste an unserer Tafel im Abbruchhaus d’Wohnig Platz genommen und sich von Dania und mir bekochen lassen. Zum Nachmachen gibt es dieses Mal das Rezept zum Dessert – eine lauwarme Schokoladentarte mit Blutorangensorbet. Dazu eine gute Nachricht: der Abbruch verzögert sich, d’Wohnig bleibt bis Ende September bestehen und wir kochen weiter! Termine folgen bald. Weiterlesen

Power-Pasta mit Oliven

Ich mag es, wenn im Kühlschrank eine salzige Paste vorrätig ist. Nur schon der Anblick von gefüllten Weckgläsern löst bei mir Freude aus. Und jedes Mal wenn eine Hungerattacke naht, hat man schnell was Exzellentes auf dem Brot. In letzter Zeit habe ich öfters Tapenade gemacht, eine Paste aus Schwarzen Oliven, die aus der südfranzösischen Küche stammt. Etwas Mediterranes kann man im grauen Winter gut vertragen… Weiterlesen

Buchweizen-Müesli

Es gibt mal wieder ein neues Lieblings-Frühstück in meinem Leben. Nach der Porridge-Phase esse ich nun Buchweizen-Müesli. Schmeckt super und ist – sorry my language – scheiss gesund. Ganze Lobeshymnen wurden auf Buchweizen (kein Getreide, sondern ein Knöterichgewächs wie Rhabarber oder Sauerampfer) geschrieben. Er enthält viel Eiweiss, Eisen und Magnesium, ist reich an Vitamin B1, B2, B3 und E sowie glutenfrei. Also das perfekte Frühstück für Vegetarier. Weiterlesen

Indian Food Diary, Part 2

Die Luft ist so sauber, die Strassen fast menschenleer, kein Hupen, kein Gedrängel, kein Chaos. Nach sechs Wochen Indien fühlt sich die Welt, die sich unser Zuhause nennt, klinisch still und aufgeräumt an. Einige Male haben wir uns während der Reise nach dieser Ruhe gesehnt. Haben sogar gesagt, nie mehr Indien. Und herausgefunden, dass alle die dieses wunderbare Land bereisen, diesen Satz mal sagen – und dann doch wieder einen Flug buchen, ein Visum beantragen, sich ins Chaos stürzen. Weiterlesen

Africa in Style

Diese drei Jungs traf ich am Strand von Lomé, der Hauptstadt von Togo. Dort wird jeden Sonntagmorgen Sport betrieben. Um fünf Uhr in der Früh rennen alle, egal welchen Alters, ans Meer. Jedes Quartier hat seine Musikgruppe dabei. Nach der gemeinsamen Gymnastik gehen alle baden. Am Strand verkaufen Händler Kokosnuss und Ananas. Gegen sieben Uhr ist der Anlass dann vorbei, danach wird es viel zu heiss, um sich zu bewegen.Weiterlesen

Quitten-Lassi

Ich kaufe im Herbst jeweils Quitten. Meist bleiben sie zu Hause in einer grossen Schale liegen – wie in einem Stillleben aus dem Barock – und beduften den Raum. Macht man sich an die Verarbeitung der Früchte, ist ihre Schönheit schnell dahin. Sogar vollreif sind sie holzig und steinhart. Brauchen endlos lange bis sie gar sind. Kein Wunder, tun sich dieser Krampf nur wenige an. Das Kilo Quitten hat auf dem Markt nur gerade zwei Franken gekostet. Die will man loshaben! Weiterlesen

Die Sache mit dem Gast und seinen Schuhen

Soll man? Gehört sich das? Oder auf gar keinen Fall? Die Frage, ob Gäste ihre Schuhe ausziehen sollen oder nicht, kann ganze Tischrunden unterhalten. Franziska Bründler und Simone Müller-Staubli jedenfalls haben einen ganzen Tag lang über das Thema diskutiert. Ihre Antwort findet sich in ihrem Buch „Das 9×9 der Gastgeberei“. Soviel sei verraten: Knigge sagt nein. Weiterlesen

Blaues vom Blech

Auberginen, Blaue Kartoffeln, Brombeeren, Zwetschgen oder Heidelbeeren, momentan haben es mir das violette Gemüse und die blauen Früchten angetan. Im nahen Hofladen fand ich Blaue St. Galler sowie Zwetschgen und kochte daraus zwei Gerichte für das sonntägliche Abendessen. Dass beides auf dem Blech zubereitet wird, ist Zufall. Weiterlesen

Seesicht mit Roman Signer

Im Sommer, besonders in einem so schönem und heissen wie diesem, entdecken Herr und Frau Schweizer ihr mediterranes Ich und sitzen bis tief in der Nacht in ihrer Lieblingsbadi. Auch für uns gehört der abendliche Besuch in der Badi Seeliken einfach dazu. Mit dem Rad durch die Altstadt pedalen, bei Sonnenuntergang vom Holzsteg ins Wasser springen und die Tropennächte mit einem kühlen Bier zelebrieren, macht Laune. Weiterlesen

Brownies mit Himbeeren

Himbeeren und Schokolade ergeben ein wunderbares Paar. Die saure Beere macht den Brownie leicht und fruchtig. Theoretisch zumindest. Ich habe letzte Woche ein Blech von diesen Brownies für das Waldstock Festival gebacken – am Donnerstagabend waren alle weg und scheinbar sind sie in bester Erinnerung geblieben, zwei Tage später kam nochmals ein Gast an den Kafiwagen und fragte nach den Brownies… Weiterlesen

Ice Ice Baby

Trommelwirbel… Albertines hat sich frischgemacht. Re-Design nennt sich das in meiner Branche und ist die Lieblingsmassnahme der Verlage, wenn die Leser wegbleiben. Das haben wir dank Euch natürlich nicht nötig. Wir hatten einfach Lust, unsere Seite übersichtlicher zu gestalten und mehr wie ein Magazin daherzukommen. Auf der Startseite sind einzelne Artikel hervorgehoben und nach Themen geordnet, dazu gibt es eine klassische Blog-Ansicht, wo alle Beiträge nach Erscheinungsdatum untereinander erscheinen. Wir sind gespannt, was ihr dazu sagt! Weiterlesen

Albertines besucht den Street Food Market Luzern

Wenn ich Street Food höre, dann denke ich vor allem an Asien. An Bangkok, wo praktisch an jeder Strassenecke irgendein Gefährt mit Ananas, Fleischspiesschen oder Papayasalat steht – natürlich vor Ort frisch aufgeschnitten und zubereitet. Oder an die Flohmärkte in Brooklyn, die mehr Esswaren als alte Sachen verkaufen. Nun wird Street Food bei uns gerade richtig trendig. Weiterlesen

Spargelsalat mit Quinoa

Nein, das ist kein Lauch – ceci est ein Knoblauch. Ein junger, frisch geernteter Knoblauch. Mitgebracht habe ich diesen vom Schaffhauser Wochenmarkt. Die Bäuerin vom Ruppenhof hat mich auf die jungen Knollen aufmerksam gemacht. Kannte ich bis jetzt noch nicht. Das Aroma des Knoblauchs ist in dieser Jahreszeit noch ganz mild, vergleichbar mit Bärlauch. Weiterlesen

Power-Riegel mit Haferflöckli

Hereinspaziert… Albertines ist nächstes Wochenende am WAUW, dem Festival für Musik, Kunst, Handwerk, Design, Essen und Trinken in Luzern. Eine kleine ungehobelte Messe soll es werden, in der Halle von Sinnlicht an der Industriestrasse 15 sind ungefähr dreissig Aussteller vertreten. Wir werden einen kleinen Stand haben – und für Energie sorgen. Weiterlesen

Frühlings-Minestrone mit Spargeln

Die Spring Minestrone von Heidi Swanson ist bei mir zu einem Klassiker geworden – wie ihr Foodblog, den ich seit mehreren Jahren lese. Vielleicht kann man sogar sagen, dass sie Schuld daran ist, dass ich nun selber blogge. Heidi Swansons 101 Cookbooks war einer der ersten Blogs, den ich verfolgte und bis heute ist er einer meiner liebsten geblieben. Weiterlesen

Basel für Foodies

Im Februar war ich für das Magazin SI GRUEN in Basel unterwegs. Flurina Rothenberger hat die Fotos zur Reportage gemacht. Wenn ich auf einer Recherche bin, läuft das Hirni ständig auf Hochtouren. Da sind all diese vielen Eindrücke, Menschen und Informationen, die man sich einfach mal reinzieht. Zurück im Büro, wird dies alles dann geordnet. Nach der Recherche in Basel musste ich (verfressen wie ich bin) vor allem an Limettentörtchen, Cannelés und andere feine Dinge denken: Hei… eigentlich haben Flurina und ich in Basel vor allem geschlemmt und viel Kaffee getrunken. Hier meine Top 3 für Foodies: Weiterlesen

Chili con Tofu

Kommt euch das bekannt vor? Endlich Wochenende, endlich Zeit zum Ausschlafen… und dann liegt man frühmorgens hellwach im Bett und im Kopf drehen sich die Gedanken – beginnt so die senile Bettflucht? Okay, ich bin heute zu erledigt, zu müde, zu gaga, um noch was Intelligentes von mir zu geben. Aaaaaber…. ich habe da schon mal was vorbereitet, um es in der Sprache der TV-Köchinnen zu formulieren. Weiterlesen

Tofu-Brotaufstrich

Ich war früher ein richtiges Wurstkind. Beim Metzger freute ich mich über das Wienerli-Rädli, das es nach dem Einkauf gab. Abends assen wir meist Café Complet und ich langte bei Aufschnitt und Salami zünftig zu. Ich habe das Gefühl, dass zu dieser Zeit bei viele Familien ähnliches auf den Tisch kam. Oder wie war das bei euch? Mir kommt bei diesem Thema halt auch gleich die Wurstserie des Künstlerduos „Fischli und Weiss“ in den Sinn, die sie 1979 gemacht haben. Weiterlesen

Quinoasalat mit viel Grün

Klären wir erst die Aussprache. Kinwa sagt Wikipedia. Ich sage „Qu-i-no-a“ und liege somit also völlig falsch. Egal. Quinoa kommt aus Südamerika, zählt zu den Pseudogetreidearten und enthält keine Gluten. Es enthält viel Eiweiss und ist darum ideal für Vegetarier. Als ich letzte Woche von Helsinki nach Zürich flog, gab es an Bord Quinoa. Erstaunlich, oder? Weiterlesen

Blutorangen-Konfitüre

Schon einen Osterbrunch geplant? Hier noch eine kleine Inspiration. Unser Vorrat an Konfitüren schwindet und so habe ich mir überlegt, was man im Winter für Früchte einkochen könnte. Ich habe es mal mit Blutorangen versucht und bin sehr happy mit dem Resultat. Es braucht nicht viel dafür, statt alle Orangen von Hand auszupressen habe ich mir Saft gekauft und drei Früchte reingeschnippelt. Ein Schluck Apérol rundet die Sache ab und macht Laune auf den Sommer…

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Blutorangen-Konfitüre
Ergibt ungefähr 4 Gläser. 

3 Blutorangen
7,5 dl Blutorangensaft
500 g Gelierzucker 2:1

Blutorangen schälen und filetieren. Dabei den Saft auffangen. In einer Pfanne Saft, Orangen und Zucker aufkochen. 5 Minuten sprudelnd kochen, dann Gelierprobe machen: einen TL Konfitüre auf einen Teller geben, wenn sie sich abgekühlt hat, sollte sich ein Häutchen bilden, bzw. die Konfitüre eine dickflüssige Konsistenz annehmen. Wenn die Probe gelingt, heisse Konfitüre in Gläser füllen (diese 15 Minuten vor dem Abfüllen mit kochend heissem Wasser füllen, um sie zu sterilisieren) und den Deckel zuschrauben.

Verfeinerung:
Rosmarin: 2 Zweiglein mitkochen und vor dem Abfüllen entfernen
Apérol: nach der Gelierprobe zwei gute Schlücke in die Konfitüre geben und nochmals 2 Minuten kochen

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Knusperbrot Variationen

Das Knusperbrot – oder „No Knead Bread“, wie das genialste Brotrezept der Welt heisst, hat über Albertines einige treue Anhängerinnen gefunden. Ich wurde inzwischen einige Male gefragt, wie man das Rezept abändern kann und stelle euch hier zwei verschiedene Varianten vor: ein süsses Sonntagsbrot und ein Dinkelvollkornbrot. Die Zeichnungen dazu sind eine Liebeserklärung an den Römertopf. Das coole Teil, das im Zeitalter von Steamer und Hightech die Küche so schön erdet.

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Sonntagsbrot

430 g Zopfmehl
1/4 TL Trockenhefe
1 1/2 TL Salz
1 TL Zucker
50 g Sultaninen
3,5 dl Milchwasser (halb Milch, halb Wasser)

Mehl, Hefe, Salz, Zucker und Sultaninen in einer Schüssel mit dem Milchwasser mischen (nicht länger als eine Minute von Hand rühren, nicht kneten!). Zugedeckt 12 Stunden (es kann auch 2 bis 3 Stunden länger sein) stehen lassen.

Römertopf (oder Gusseisentopf) im Ofen bei 250 Grad 10 Minuten aufheizen. In der der Zwischenzeit Teig mithilfe eines Schabers aus der Schüssel nehmen, auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben. Jede Seite einmal nach innen falten (wie ein Couvert) und drehen. Darauf achten, dass nicht zu viele Rosinen an der Oberfläche sind, da sie sonst im Ofen schwarz werden.

Brot nach 10 Minuten in den heissen Römertopf plumsen lassen und mit geschlossenem Deckel 30 Minuten backen. Dann 10 bis 15 Minuten ohne Deckel bräunen. Brot auf Gitter auskühlen lassen.

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Dinkelvollkornbrot 

370 g Dinkelvollkornmehl
1/4 TL Trockenhefe
1 1/2 TL Salz
30 g  gequetschte Leinsamen
30 g Sesam-Samen
4 dl Buttermilch

Mehl, Hefe, Salz, Leinsamen und Sesam-Samen in einer Schüssel mit der Buttermilch mischen (nicht länger als eine Minute von Hand rühren, nicht kneten!). Zugedeckt 12 Stunden (es kann auch 2 bis 3 Stunden länger sein) stehen lassen.

Römertopf (oder Gusseisentopf) im Ofen bei 250 Grad 10 Minuten aufheizen. In der der Zwischenzeit Teig mithilfe eines Schabers aus der Schüssel nehmen, auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben. Jede Seite einmal nach innen falten (wie ein Couvert) und drehen.

Brot nach 10 Minuten in den heissen Römertopf plumsen lassen und mit geschlossenem Deckel 30 Minuten backen. Dann 10 bis 15 Minuten ohne Deckel bräunen. Brot auf Gitter auskühlen lassen.

Omeletten mit Bärlauch

Eine unschöne Magen-Darm-Angelegenheit hat Piri und mich letzte Woche lahmgelegt. Für ein paar Tage haben wir uns nur noch von Toast, Reis, Cola und Zwieback ernährt. Erstes kulinarisches Highlight auf dem Weg der Besserung waren diese Omeletten. Ich konnte es mir nicht verkneifen (Schonkost ist nicht so meins…) aus dem Garten etwas Bärlauch zu holen. Die schönen Tage haben die feinen Blättchen aus der Erde getrieben. Dunkelgrün leuchten sie auf dem dunklen, winterlichen Boden und müssen einfach gepflückt werden. Zusammen mit Feta und Avocado, eingerollt in einer Omelette schmecken sie einfach herrlich! Ein super einfaches Nachtessen oder auch für einen Brunch perfekt – und ja, unsere Mägen haben den Bärlauch bestens vertragen.

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Omeletten mit Bärlauch
Für 2 Personen, ergibt pro Person mindestens 2 Omeletten. Der Teig hält auch einen Tag im Kühlschrank, falls etwas übrig bleibt. 

150 g Mehl
1/2 KL Salz
3 Eier
3 dl Milchwasser (halb Milch, halb Wasser)

100 g Feta, zerkrümelt
1 Avocado, in Würfelchen
1 Handvoll Bärlauch
Pfeffer

Mehl in eine Schüssel geben, Salz beifügen, Eier und Milchwasser in einem Massbecher gut mischen und langsam zum Mehl geben, dabei solange rühren, bis es keine Klumpen mehr hat. Mind. 30 Minuten ruhen lassen.

In einer Bratpfanne wenig Öl erhitzen und mit einer Schöpfkelle Teig hineingeben. Gleichmässig verlaufen lassen. Temperatur etwas reduzieren. Omelette mit einem HolzIöffel wenden und etwas Feta, Avocado und Bärlauch darauf verteilen. Mit Pfeffer würzen. Omelette goldbraun backen und eine Hälfte überschlagen. Im Backofen warm stellen oder gleich essen….

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Ein Tag am Fumetto

Bis am Sonntagabend ist das Fumetto noch offen und ein Besuch können wir wärmstens empfehlen. Am besten einen Tag Zeit nehmen und sich in der Stadt von Ausstellung zu Ausstellung treiben lassen. Hier unsere Highlights:

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Also legen wir los. In der Kornschütte schon mal den Comic-Shop begutachten, Piri weiss auch schon, welches Buch er sich kaufen will. Gipi: MSGL – mein schlecht gezeichnetes Leben. Endlich, finalmente, ist das Buch seines Helden auf Deutsch erschienen. Nur den ganzen Tag mitschleppen, wollen wir das gute Stück natürlich nicht. Falsche Entscheidung. Abends sind alle Exemplare ausverkauft. Pfff. Grrr.

 

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Tardi, Aushängeschild des Festivals, stellt im Neubad aus. Durch die Gänge des alten Hallenbads geht es hoch zum entwässerten Schwimmbecken. Erst kommen die bedrückenden Arbeiten, in denen Tardi den ersten und zweiten Weltkrieg behandelt, dann die Kriminalgeschichten, die im Paris der 50er Jahre handeln. Viele Originale, toll präsentiert und thematisch eingebettet. Ich liebe die ausgestopften Tiere (hallo Affe!) und setze die Abenteuer der Adèle Blac-Sec auf meine To-do-Leseliste…

 

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Während dem Rundgang durch Tardis Ausstellung hat es schon nach Basmati-Reis gerochen… Hunger! Mittagspause im Neubad. Süsskartoffelsuppe mit Koriander. Hmm yummie.

 

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Sehr schnucklig geworden! Der neue Paettern-Kiosk (Export aus Zug…) im Neubad, die Karten zu Piris Satelliten-Ausstellung im Neutstätdli können hier gekauft werden.

 

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Vom Neubad zurück ins Zentrum, mit Zwischenstopp im Neustädtli, wo die Food-Bilder des Satelliten hängen. So leer ist es hier drinnen ja selten.

 

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Pushwagner hiesst der grimmige Mann auf dem Bild. Sein einst verschollenes Werk „Soft City“ ist im Kunstmuseum zu sehen. Er entwirft darin eine Gesellschaft, deren Mitglieder täglich eine „Soft Pill“ einwerfen und dann wie Maschinen in einer gleichgeschalteten Welt funktionieren. Genial verstörend. Der Künstler war am letzten Wochenende selbst anwesend. Leider verpasst – aber das Buch muss man gesehen haben (noch bis 31.5)

 

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Fumetto auf dem Wasser… Miguel Gallardo, Artist in Residence aus Barcelona hat sein Atelier auf dem Motorschiff Rigi. Sehr sympa, der Mann! Wird am Abend beim Zeichnerduell auch dabei sein… und mit seinem schlichten Strich begeistern! Auf dem Boot sind Arbeiten rund um sein Buch „Maria und ich“ (bei Reprodukt) ausgestellt. Er schreibt und zeichnet darin über sein Leben mit seiner autistischen Tochter. Unbedingt auf seiner Website (oder Youtube) den Film „Maria‘ s Journey“ anschauen!

 

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Die Bleistifte sind gespitzt… und die geschniegelten Herren von Ophelia’s Iron Vest spielen zum Zeichnerduell in der Konrschütte auf. An der Bar gibt es vegane Hot-Dogs und Bier, das Haus ist voll und der Spass gross. Einige Zeichnungen kommen verdammt gut, andere werden total verhauen. So ist das halt. Die Flasche Rum staubt der nette Spanier vom Schiff wohlverdient ab. Ahoi bis zum nächsten Jahr!

 

Oh du goldene Orange

Dieses Licht haut mich gerade ziemlich um. So grell und hell und fadengrad. Das Aufstehen am Morgen geht wieder so leicht. Im Garten hat es noch Frost, doch die Schneeglöckchen halten tapfer dagegen und schon am Mittag wärmt einem die Sonne das Gesicht. Hallo Frühling, schön bist du da!
Hier wieder mal ein Rezept fürs Frühstück: Ich habe morgens immer Hunger und esse phasenweise mal Müesli, Porridge dann wieder Honigbrötchen. Mein momentanes Lieblingsfrühstück ist Orangensalat mit Datteln. In den vergangenen grauen Monaten war es der Motor, um wach und fit zu werden. Statt mit Joghurt mische ich die Orangen mit etwas Mandelmus, das gleicht die Säure aus und macht den Salat süss und cremig.

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Orangensalat mit Datteln
Für 2 Personen. Mandelmus gibt es im Bio-Laden zu kaufen. Natürlich kann man auch Blutorangen verwenden. 

3 Orangen
3 getrocknete Datteln
1 EL Mandelmus
1 TL Chia-Seeds (optional)

Orangen mit dem Messer rüsten und in mundgerechte Stücke schneiden. Mit dem Saft in eine Schüssel geben. Orangen mit fein geschnittenen Datteln und Mandelmus mischen. Chia-Seeds darüberstreuen.

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Vanilla County

Wir von „Albertines“ haben ein paar Tage frei genommen und sind ins Engadin gefahren. Während es vor dem Fenster Leintücher schneit, schreibe ich diesen Text. Es gibt wohl keinen grösseren Sprung als von einem verschneiten Schweizer Bergdorf ins Indische Kerala. Der März wäre aber auch eine ideale Zeit, um Baby Mathew und seine Frau Rani zu besuchen. Wenn ich mich an die Tage in ihrem Homestay Vanilla County in den Hügeln von Vagama zurückerinnere, denke ich vor allem an Ruhe, Natur, wunderbares Essen und natürlich an die elegante, leicht melancholische Villa im Kolonialstil. Der Pfefferanbau und die Katschukbäume hatten die Familie einst wohlhabend gemacht, heute könnten sie die Farm ohne die ausländischen Gäste aber nicht mehr weiterführen.

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Nach unserer Ankunft konnten wir gleich am langen Esstisch Platz nehmen. In der Mitte standen verschiedene Currys mit Fleisch, Fisch oder Gemüse, dazu Reis und Chutneys. Jeder bedient sich, traditionellerweise isst man in Kerala dann von einem Bananenblatt. In der südindischen Küche wird viel Kokosnuss verwendet und mit Curryblättern und Tamarinde gewürzt. Als Beilage gibt es vor allem Reis, selten Fladenbrot. Im „Vanilla County“ wird man schon beim Frühstück verwöhnt – neben Toast, Früchten und selbstgemachter Bananen-Konfitüre, kriegt man auch immer was typisch Indisches serviert, wie zum Beispiel Appam, eine Art Pancakes aus Reismehl und Kokosnuss. Wer die authentischen Gerichte der Region mal probieren möchte, ist hier genau richtig.

Ein Tür beim Esszimmer führt in Ranis Kräuter- und Gewürzgarten. Sie zeigt einem gern all die tropischen Pflanzen. Man kann sehen wie Zimt wächst (als Rinde an einem Baum) oder an einer frisch ausgegrabenen Kurkumawurzel schnuppern. Auf der Farm bauen sie auch Kaffee (den gibt es zum Frühstück), Pfeffer und natürlich Vanille an.

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Rund um „Vanilla County“ gibt es viel Natur zu entdecken. Baby Matthew (er ist der jüngste Sohn der Familie, darum das „Baby“) ist sehr aktiv und macht verschiedene Vorschläge, was man während des Aufenthalts alles unternehmen könnte. Für einen entspannten Nachmittag gehts an den nahen Bach, in dem man plantschen kann und meist ganz alleine ist. Eine schöne Wanderung ist der „Rubber Walk“. In Begleitung eines Mitarbeiters der Farm spaziert man durch die Kautschuk-Plantagen, beobachtet wie die Arbeiter die weisse Flüssigkeit von den Bäumen zapfen und geniesst die tropische Vegetation. Auch hier gibt es wieder einen Fluss zum baden und abkühlen. Unvergessen sind für mich die Abendstimmungen auf den Hügeln – ein Taxi hat uns auf den Ayyampara gebracht, ein Felsenplateau mit einer kitschigen katholischen Kapelle und grandioser Aussicht über die Region. Sehr mystisch!

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Hinkommen: Der Bundesstaat Kerala ist ganz allgemein eine Reise wert und für Indien-Einstieger eine gute Wahl. Ideal sind die Monate November bis März. Von Kochi (dort hat es einen Flughafen) sind es 100 Kilometer bis zum „Vanilla County“. Die nächste Bahnstation ist in Kottayam. Baby Matthew hat einen zuverlässigen Fahrer, den man buchen kann. Mindestens zwei Tage sollte man auf der Farm einplanen, um auch etwas von der Region zu sehen und genug Zeit zum Relaxen zu haben. Preis: Vollpension, Ausflüge, Doppelzimmer 185 CHF für 2 Personen

Vanilla2Fotos: Anne Gabriel-Jürgens

Yotam Ottolenghi: Vegetarische Köstlichkeiten

Yotam Ottolenghi wird seit einiger Zeit mächtig abgefeiert. Logisch, haut der Verlag in die Tasten, wenn von ihm ein neues Kochbuch erscheint. „Der lang ersehnte Nachfolger zu »Genussvoll vegetarisch«: Kultautor Yotam Ottolenghi legt nach und liefert neue Geschmacksexplosionen!“ liest man da und erfährt etwas weiter unten im Text, dass dessen Restaurants und Delis zu den „Kultadressen der britischen Hauptstadt zählen„. Soviel Kult ist fast ein bisschen abschreckend.
Das erste Kochbuch von Ottolenghi steht bei mir ebenfalls in der Küche. Ich finde es sehr schön zum Durchblättern, aber nicht alltagstauglich. Seine Rezepte haben es bei mir nie geschafft, mehr als einmal gekocht zu werden. Also kein Kult.
Nun habe ich trotzdem sein neues Buch gekauft. Das lag weniger am Werbetext, als vielmehr an meinen Flugmeilen, die Ende des Jahres abzulaufen drohten und mit denen ich jeweils auf books.ch shoppen gehe. Kurz vor unserer Silvester-Party sass ich am Computer und schwankte zwischen der TV-Serie  „True Detective“ und „Vegetarische Köstlichkeiten“.
Man kann nun meine Wahl als verfressen interpretieren – ich jedenfalls bin sehr happy mit dem Kauf! Es ist schwer zu beschreiben, was den Unterschied zum Vorgänger macht. Die Zutatenlisten für die Gerichte sind auch hier zum Teil sehr lang und mit Produkten versehen, die man nicht so einfach findet. Für das Umeboshi-Püree, das es für den Sprossensalat braucht, bin ich schon erfolglos durch die Stadt gespult – der Salat hat dann auch ohne gut geschmeckt. Was mir sehr gefällt ist der kreative Umgang mit Wintergemüse wie roter Beete, Rosenkohl oder Kürbis. Ein Rezept, das ich besonders empfehlen und vorstellen möchte, ist der gebackene Kürbis mit Joghurt und Koriander. Ottolenghi schreibt dazu: „Dies ist wohl das einfachste Rezept im ganzen Buch und ich fürchte, es ist zu grosser Beliebtheit verdammt.“ Recht hat er. Und: Die Kombination aus Kürbis, Joghurt, Koriander, Knoblauch und Chili löst eine wahre – äh Geschmacksexplosion aus.

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Kürbis mit Chili-Joghurt und Koriander-Sauce
Für 4 Personen. Wir haben zu zweit die Menge verputzt. Statt nach Chilisauce Sriracha zu fahnden – habe ich einfach die erstbeste aus dem Kühlschrank genommen. Zum Gericht habe ich Bulgur serviert. Passt!

1 großer Butternusskürbis (1,4 kg)
1 TL gemahlener Zimt
90 ml Olivenöl
50 g Koriandergrün, Blätter und Stiele, plus Blätter zum Garnieren
1 kleine Knoblauchzehe, zerdrückt
20 g Kürbiskerne
200 g griechischer Joghurt
1½ TL scharfe Chilisauce (vorzugsweise Sriracha)
Salz und schwarzer Pfeffer

Zubereitung
1. Den Backofen auf 220 °C vorheizen. Den Kürbis senkrecht halbieren, die Samen entfernen und wegwerfen. Den Kürbis mit Schale in 2 cm dicke und etwa 7 cm lange Spalten schneiden. In eine große Schüssel legen, Zimt, 2 EL Olivenöl, ¾ TL Salz und 1 kräftige Prise schwarzen Pfeffer zugeben und alles gründlich vermengen, bis der Kürbis rundherum gleichmäßig bedeckt ist.

2. Die Kürbisspalten mit der Schale nach unten auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und 35–40 Minuten im Ofen backen, bis das Fruchtfleisch weich ist und Farbe angenommen hat. Herausnehmen und abkühlen lassen.

3. Für die Kräutersauce das Koriandergrün und den Knoblauch mit den verbliebenen 4 EL Olivenöl sowie 1 kräftigen Prise Salz im Mixer fein zerkleinern. Beiseitestellen.

4. Die Ofentemperatur auf 180 °C reduzieren. Die Kürbiskerne auf einem Blech 6–8 Minuten im Ofen rösten, bis die äußere Haut aufplatzt und die Kerne knusprig sind. Herausnehmen und abkühlen lassen.

5. Kurz vor dem Servieren den Joghurt mit der Chilisauce verrühren. Die Kürbisspalten auf einer Platte anrichten und zuerst mit der scharfen Joghurtsauce, dann mit dem Kräuteröl beträufeln (man kann das Kräuteröl auch unter den Joghurt ziehen). Mit den gerösteten Kürbiskernen und dem Koriandergrün garnieren und servieren.

 

Fumetto & Federkohl

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Superhelden auf dem Teller! Bis zum Fumetto ist es nicht mehr weit, denn die 23. Ausgabe des Internationalen Comix-Festivals findet schon vom 7. bis 15. März statt. Wer bei Comics nur an Mickey Mouse, Superman oder die Peanuts denkt, wird in Luzern überrascht. Neben Zeichnungen und Collagen werden auch Installationen und Objekte im Raum gezeigt. Der junge Schweizer Künstler Beni Bischof war schon hier, wie auch Altmeister Robert Crumb. Ausgestellt wird sowohl im Kunstmuseum Luzern als auch im alternativen Neubad. Wir besuchen das Fumetto jedes Jahr, nehmen uns einen Tag Zeit (inklusive Kaffeetrinken, Essen und Bücher kaufen) und geben uns gerne die volle Kanne Kunst. Ich kenne meistens nicht einen Namen im Programm, was aber gar nichts macht, denn auf die Kuratoren des Festivals kann man sich verlassen. Neben den grossen Ausstellungen werden verteilt über die Stadt in Restaurants und Geschäften sogenannte Satelliten eingerichtet – dieses Jahr zeigt Piri eine Auswahl seiner Food-Bilder von Albertines im Restaurant Neustädtli. Vernissage ist am 26. Februar von 19 bis 21 Uhr. Die Ausstellung dauert bis zum Ende des Fumetto Festivals. Es gibt einige der Bilder als Reproduktionen zu kaufen. Hingehen!

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