Vor zwei Wochen war ich am Markt in Luzern und ich bin fast ein bisschen erschrocken – viele Bauern machen momentan Pause und entlang der Reuss sah es ziemlich leer aus. Weiterlesen
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Marmorgugelhupf
Mit dem letzten Teil meiner kleinen Engadin-Serie schwelge ich etwas in Erinnerungen… Wie ja einige von euch sicher gelesen haben, hütete ich ein Haus in Scuol und schaute zu drei Katzen. Im November ist es im Unterengadin extrem ruhig. Die meisten Hotels und Restaurants haben geschlossen, abends hat man das Thermalbad und die Sauna fast für sich alleine und da dieses Jahr der Schnee so lange ausgeblieben ist, konnte man perfekt wandern. Dazu gab es wunderbar warme und sonnige Tage, die ich auf der Terrasse des Hauses genossen habe. Während meiner Zeit in Scuol besuchten mich viele Freunde. Sie kamen hoch für ein entspanntes Wochenende oder zum Arbeiten – wie Anne das gemacht hat. Zusammen mit ihr ist diese Geschichte entstanden.
Die Gugelhupfform, die in Benys Küche so dekorativ hängt, hat mir von Anfang an „back mit mir“ zugeflüstert. Da kann man ja schlecht widerstehen. Anne ist in Hamburg aufgewachsen und kommt sozusagen aus dem Kaffee-und-Kuchen-Land. Ihre Mutter bäckt sehr gerne und früher stand bei ihnen zu Hause regelmässig irgendein Kuchen auf dem Küchentisch. Daneben ein Messer, mit dem man sich jeden Nachmittag ein Stück davon abschnitt. Gegen Ende der Woche war dann der Kuchen zwar etwas trocken, mit etwas Butter bestrichen schmeckte er aber immer noch herrlich gut. Diese Idee vom Kuchen in der Küche gefällt mir ausserordentlich. Passt zwar nicht zum Januar, wenn alle Leute das schlechte Gewissen überfällt und der Salat-Detox-Ramadan-Wahnsinn ausbricht. Doch bei der Umsetzung all der gesunden Vorsätzen darf man nie vergessen – so ein Stück Marmorgugelhupf macht gute Laune.
Marmorgugelhupf
Beim Rührteig passiert es mir immer wieder, dass die Masse gerinnt. Verhindern kann man dies, indem man Butter und Eier frühzeitig aus dem Kühlschrank nimmt und zimmerwarm werden lässt.
225 g Butter
200 g Zucker
1 Päckchen Vanille-Zucker
1 Prise Salz
4 Eier
1 EL Rum (optional)
275 g Weissmehl
1 Päckchen Backpulver
2 EL Milch
15 g Kakaopulver
15 g Zucker
2 EL Milch
Gugelhupfform (Durchmesser ca. 22cm) mit Butter einstreichen, mit Mehl auspudern und kühl stellen.
In einer Schüssel Butter mit dem Mixer schaumig schlagen. Zucker, Vanille-Zucker und Salz dazu und weiterrühren. Ein Ei nach dem anderen einrühren bis eine helle, feine Masse entsteht. (Sollte die Masse gerinnen, Schüssel in heisses Wasser stellen und rühren bis alles bindet.) Rum beigeben und verrühren. Mehl und Backpulver mischen und mit einer Kelle unterziehen. 2 EL Milch zum Teig geben und nochmals gut mischen. 2/3 des Teigs in die Form füllen. Den Rest des Teigs mit Kakaopulver, Zucker und Milch mischen und in die Gugelhupfform (auf die helle Masse) geben. Mit einer Gabel durch die beiden Schichten ziehen, so dass ein Marmormuster entsteht.
Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad, unterste Rille, ca. 55 Minuten backen. Den fertigen Kuchen 10 Minuten in der Form auskühlen lassen, dann stürzen.
Ofengemüse
Während meiner Studienzeit in Bern wohnte ich mit Dania und Nathalie in einer WG im Breitenrain. Wir waren alle drei Vegetarierinnen und kochten gerne. Studentenfrass gab es bei uns nie. Unsere Küche war gleichzeitig unser Wohnzimmer. Nicht, dass sie besonders geräumig gewesen wäre, aber die Wohnung hatte halt nur drei Räume. Umso gemütlicher gestalteten sich die Abende. Auf der alten Stereoanlage mit defektem CD-Player lief meist „Sounds“ auf DRS 3 oder Musik ab einer Kassette. Am Montag, Dienstag und Mittwoch war jeweils eine von uns für das Nachtessen zuständig. Bei Nathalie gab es regelmässig Ofengemüse, das wir alle liebten. In den Jahren ist dieses Rezept bei mir zu einem Klassiker geworden, der je nach Saison immer wieder ganz anders schmeckt. Als Basis nehme ich Kartoffeln. Im Sommer kommen Zucchini, Auberginen oder Tomaten dazu. Im Winter Randen, Kürbis, Sellerie oder Karotten. Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Einfach das ausprobieren, was im Kühlschrank vorhanden ist… Zum Gemüse passt ein Kräuter-Quark (Quark, fein geschnittene Kräuter, ein paar gehackte Kapern, eine gepresste Knoblauchzehe, Salz und Pfeffer mischen) oder heisser Schafskäse, der in Backpapier verpackt, mit dem Gemüse auf dem Blech mitschmort.
Ofengemüse mit gebackenem Schafskäse
Für 2 Personen. Die Mengenangaben darf man bei diesem Rezept sehr locker sehen. Für 2 Personen habe ich 500 g Kartoffeln genommen. Das andere Gemüse nach Augenmass und Verfügbarkeit ergänzen. Wer keinen Kürbis mag, nimmt dafür doppelt so viel Sellerie. Oder nur verschiedene Karotten-Sorten. As you like!
500 g festkochende Kartoffeln, je nach Grösse halbiert oder geviertelt
300 g Kürbis, geschält und in Würfel von 2-3 cm geschnitten
200 g Sellerie, geschält und in Stäbchen (2cm breit, 5cm lang) geschnitten
1 Karotte, geschält und in Scheiben geschnitten
1 Pfälzer Rüebli, geschält und in Scheiben geschnitten
1 rote Zwiebel, geachtelt
2-3 Knoblauchzehen, geschält aber ganz verwenden
1 Zweig Rosmarin
2 EL Rapsöl
1 TL grobes Meersalz
1 Rande, wie Sellerie geschnitten
Alles Gemüse (ausser Rande) auf einem Backblech verteilen. Rosmarin-Nadeln, Öl und Meersalz darüberstreuen und alles vorsichtig mischen. Am Schluss die Rande dazu (wenn man sie mit dem anderen Gemüse vermischt, wird sonst alles rot…). In den kalten Ofen schieben und in der Mitte bei 220 Grad, 20 Minuten garen.
1 Weichkäse aus Schafsmilch (z.B. „Dallenwiler Geisschäs“, 125g, bei Migros, je nach Hunger kann man auch einen ganzen Käse pro Person nehmen)
etwas Honig
2 Zweiglein Thymian
Chili-Flakes
Pfeffer
ein Stück Backpapier und Haushaltsschnur
Käse auf Backpapier legen. Rinde fein mit Honig bestreichen, Thymian-Blättchen (etwas zerdrückt), eine Prise Chili-Flakes und Pfeffer darüberstreuen. Backpapier zu einem Päcklein schliessen (sollte am Schluss wie ein Dim Sum aussehen…) und mit einer Schnur fixieren.
Nach 20 Minuten das Gemüse im Ofen etwas mischen und das Käse-Päcklein reinlegen. Weitere 20 Minuten backen. Gemüse auf zwei Tellern anrichten und je eine Hälfte des Käses dazugeben.
Erbsen mit Paneer
Diesmal schreibe ich vom Bett aus. Eine Erkältung hat mich erwischt und lahm gelegt. Zu viel gefeiert, zu leichtsinnig im Schnee draussen rumgetobt, zu viel ich-weiss-nicht-was… Weiterlesen
Ingwer Panna Cotta mit Ananaskompott
Eine Party für Silvester? Ein Dessert für Neujahr? Here we go! Beginnen wir mit dem Süssen, dem Ingwer Panna Cotta mit Ananaskompott. Weiterlesen
Merry Christmas!
Bei uns bringt dieses Jahr Ganesha die Geschenke und lässt uns vom Engadin träumen. Von den kleinen Dörfchen, die wir im Herbst durchwandert haben. Von den orangefarbenen Lärchen und den Bergen.
Der Duft nach Zimt, Anis und Nelken erfüllt unsere Küche zu Hause, auf dem Tisch steht ein frischgebackener Luzerner Lebkuchen. Diesen mag ich besonders gerne: er geht schön auf, ist überhaupt nicht trocken – und er erinnert mich an meine Kindheit. Meine Mutter hat diesen Lebkuchen immer in der Adventszeit gemacht. Und alle Jahre wieder – rufe ich sie im Dezember an und frage nach dem Rezept. Denn das Zettelchen mit den schnell hingekritzelten Notizen verschwindet immer wieder wie von selbst… soviel zu meiner Ordnung. Dieses Mal schickte mir meine Mutter per Mail eine überarbeitete Version. In diese kommt etwas Kirsch in den Teig und der Rahm wird geschlagen. Schmeckt gut! Verbesserungsfähig ist die Gewürzmischung, die ich in der Migros gekauft habe. Ich finde darin den Anis etwas zu dominant. Kennt Ihr eine feinere Mischung? Wo gibt es das ultimativ gute Lebkuchengewürz?
Luzerner Lebkuchen
Für eine Springform von 20 bis 22 cm Durchmesser. Zum Lebkuchen passt geschlagener Rahm oder Butter.
2 Kaffeetassen Milch
4 bis 5 EL Birnel
1 1/2 Kaffeetassen Rohzucker
2 EL Lebkuchengewürz
1 EL Kirsch
2 TL Natron
400 g Ruchmehl
2 dl Rahm, leicht geschlagen
Milch, Birnel und Rohzucker gut mischen bis sich der Zucker aufgelöst hat. Lebkuchengewürz, Kirsch und Natron (in etwas Milch aufgelöst) dazu. Mehl darunter rühren, bis ein glatter Teig entsteht. Den leicht geschlagenen Rahm unterziehen und den Teig in eine gefettete Form giessen. In der Mitte des Ofens bei 180 Grad, 40 bis 45 Minuten backen.
Asiatische Linsensuppe
Für sich alleine zu kochen macht wenig Spass, das ist mir kürzlich wieder bewusst geworden. Ich weilte im November für drei Wochen im Engadin, hütete das Haus von Beny Steiner und schaute zu ihren drei verfressenen Katzen, während sie in Bali arbeitete. Die erste Woche war ich ganz allein und genoss das sehr. Ich schrieb, las, unternahm Spaziergänge, entspannte mich in der Sauna – nur, die Lust am Kochen blieb für einmal aus. Wenn niemand da ist, der sich mit einem an den Tisch setzt und die Freude am Essen teilt, lohnt sich die Zeit in der Küche nur mässig. Ich habe mich dann trotzdem überwunden. Käse und Brot sind zwar eine unschlagbare Kombination aber auf Dauer öde. Die Asiatische Linsensuppe passt in solchen Fällen immer. Sie ist schnell zubereitet und beim Kochen verbreitet sich ein aufregender Duft nach Zitronengras, Ingwer und Limettenblätter. Zu Hause habe ich im Schrank einen grossen Vorrat an getrockneten Limettenblättern, die ich einmal in einem Asia-Shop gefunden habe. Wenn man keine solche Blätter zur Hand hat, schmeckt man die Suppe am Schluss einfach mit Zitronensaft ab.
Asiatische Linsensuppe
Ich habe drei verschiedenen Rüeblisorten verwendet, die „Deep Purple“ färbt beim Kochen ab und die Linsensuppe bekommt eine rötliche Farbe. Man kann gut einfach drei normale Karotten nehmen. Für 2 Personen.
3 Karotten
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Rapsöl
100 g rote oder gelbe Linsen
etwas Weisswein
7 dl Bouillon
2 Stängel Zitronengras, in grobe Stücke geschnitten
1 Stück Ingwer in Scheiben
5 getrocknete Limettenblätter oder etwas Zitronensaft
ein halber TL zerstossene Fenchelsamen
1 dl Kokosmilch
Salz und Pfeffer
Karotten schälen und in kleine Würfel schneiden. Zwiebel fein hacken und mit der in Scheiben geschnittenen Knoblauchzehe in etwas Rapsöl anbraten. Karotten dazugeben, 2 Minuten weiterbraten. Linsen dazu und mit etwas Weisswein ablöschen. Mit Bouillon auffüllen. Zitronengras, Ingwer, Limettenblätter und Fenchelsamen beigeben und alles aufkochen. Temperatur reduzieren und 20 Minuten leicht köcheln. Kokosmilch beigeben und weitere 5 Minuten köcheln. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Vor dem Servieren Limettenblätter und Zitronengras rausfischen.
Selleriesalat mit Orangen
Hier eine kleine Ergänzung zum letzten Beitrag, dem Interview mit Claudio Del Principe. Ich bin gerade dabei sein Kochbuch „Italien vegetarisch“ durchzukochen – und sehr begeistert von seinem „Selleriesalat mit Blutorangen“. Gerade jetzt wo überall Süsses rumliegt, tut dieser Salat besonders gut. Er ist extrem schnell zubereitet und bald sollten auch Blutorangen erhältlich sein. Ich habe es noch mit Blondorangen gemacht, schmeckte auch Buonissimo!
Selleriesalat mit Blutorangen
für 4 Personen
1-2 Blutorangen
6 Stangen Staudensellerie
Olivenöl extra vergine
Weissweinessig
feines Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Orangen schälen und dabei auch die weisse Haut entfernen. Fruchtfleisch in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Kerne entfernen.
Sellerierippen mit dem Sparschäler abziehen, Sellerie abbrausen, abtropfen und in 1 cm kurze Stücke schneiden. Innere Blätter kleinschneiden und zur Seite stellen.
Sellerie auf Tellern verteilen und mit Olivenöl und Weissweinessig beträufeln. Salzen und pfeffern.
Orangenscheiben auf den Sellerie betten, mit kleingehackten Sellerieblätter bestreuen und ebenfalls mit Öl und Essig beträufeln.
Ganesha Christmas Card
Weihnachtspost schon erledigt? Wir helfen dir! Und zwar mit einer Karte.
Unsere Weihnachtskarte gibt es in zwei Sujets, im Format A5 und mit einem roten Umschlag.
Sie kann für 6.- Franken in folgenden Läden gekauft werden:
Paettern Light Up Atelier in Zug
Young Designers Market in Luzern
DesignSchenken vom 5. bis 7. Dezember Luzern (bei Carmen Boog)
Pop-up Shop 49 Tage in Luzern
3 Pol in Zug
Am Donnerstag 18. Dezember veranstalten wir bei Pattern in Zug einen kleinen Anlass: Glühwein und Karten, 19 bis 21 Uhr. Bei einem Glas Glühwein könnt ihr eure Weihnachtspost erledigen. Karten, Schreibzeug, Marken stehen bereit. Wir bringen die Karten zur Post.
Claudio Del Principe: Italien vegetarisch
Ich liebe Currys aus Indien. Eine Platte mit Mezze ist das Wunderbarste, was es gibt und Gott sei Dank haben die Japaner Sushi erfunden. Doch wenn ich mich auf eine Länderküche beschränken müsste, dann wäre es ganz klar die Italienische. Pasta kann ich einfach immer essen! Rezepte für Teigwaren und anderen Comfort food liefert das neue Kochbuch „Italien vegetarisch“, erschienen beim Brandstätter Verlag. Es überzeugt mit einfachen, vielfältigen Rezepten und einer schlichten, hochwertigen Aufmachung. Ein Buch, das sich auch gut als Geschenk eignet! Der Autor Claudio Del Principe lebt mit seiner Familie in Binningen bei Basel, er schreibt den Blog Anonyme Köche und verrät im folgenden Interview, wie man ein mehrgängiges, vegetarisches Festtagsmenü zusammenstellen kann.
Albertines: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in Italien kein grosses Verständnis für Vegetarier hat.
Claudio Del Principe: Das habe ich auch schon festgestellt. Es ist sich einfach niemand bewusst, dass viele italienische Gerichte fleischlos sind und man damit Vegetarier glücklich machen könnte.
Gerade in Restaurants finde ich es schwierig, auf der Karte etwas ohne Fleisch zu finden.
In Italien isst man sehr streng nach Protokoll und zwar in einzelnen Gängen. Jede Pasta, jeder Risotto, jedes Gemüse wird in Italien alleine serviert. Auch das Fleisch kommt so – man erhält aber dazu drei Tellerchen mit Beilagen. Als Vegetarier muss man sich die Gerichte auf der Karte zusammensuchen oder nachfragen, was in der Küche an frischem Gemüse gerade da ist.
Dein Blog „Anonyme Köche“ habe ich bisher immer recht fleischlastig wahrgenommen. Das vegetarische Kochbuch ist für mich eine Überraschung.
Dieser Eindruck kann zeitweise durch die chronologischen Einträge entstehen, obwohl ich viel mit Gemüse koche. Ich habe mich selbst während vier Jahren vegetarisch ernährt – wenn man sich bewusst mit Essen beschäftigt, findet man heraus, dass in Fleisch- und Wurstwaren Zutaten stecken, die man eigentlich gar nicht zu sich nehmen möchte. Heute esse ich wenig Fleisch, aber von guter Qualität. Auf meinem Blog habe ich mehrmals über meine Beobachtung geschrieben, wie angestrengt sich Vegetarier teilweise ernähren. Was sie essen und wie sie essen, scheint ihnen schwer zu fallen. Viele greifen auf exotische Zutaten, Gewürze und Rezepte zurück. Und vor allem auf Ersatzprodukte. Ich finde es aber blöd Tofu- oder Seitanwürstchen auf den Grill zu legen, wenn es doch so tolles Gemüse gibt. Die Anfrage von Katharina Seiser, der Herausgeberin des Buchs, und dem Brandstätter Verlag war für mich wie ein Freipass, endlich all die beliebten italienischen Rezepte in einem Kochbuch zu vereinen, die immer schon vegetarisch waren.
Wie hast du die Rezepte ausgewählt?
Die Hälfte der Rezepte kommt von meiner Mutter. Von meiner Familie, die aus den Abruzzen stammt. Für den anderen Teil studierte ich Bücher mit traditionellen regionalen Rezepten, wie das der Akademie der italienischen Küche oder Rezeptsammlungen von Slow Food.
Musstest du die Rezepte anpassen?
Nein, ganz im Gegensatz. Viele konnte ich einfach so lassen, weil sie seit Jahrhunderten bewährt und gut sind. Es ist auch faszinierend, wie wenig Zutaten die Gerichte brauchen. Zum Beispiel bei den Suppen aus Hülsenfrüchten, die ich so mag. Wenn ich Linsensuppe serviere, kommen immer die gleichen Kommentare. Alle meinen, es hätte Bouillon drin. Braucht es aber nicht. Knoblauch, Peperoncino, ein Lorbeerblatt und etwas Sellerie im Olivenöl angedämpft, passierte Tomaten, braune Linsen und Wasser reichen schon für einen tiefen, vollen und runden Geschmack.
Hülsenfrüchte sind ideal für Vegetarier – und auch typisch für die italienische Küche, oder?
Ja, sehr. Es gibt eine enorme Sortenvielfalt bei Bohnen, Kichererbsen und Linsen, die für Abwechslung sorgen. Dankbar an der italienischen Küche finde ich auch, dass man die drei sättigende Komponenten Pasta, Reis und Polenta hat.
Im Kochbuch gefällt mir die fünfte Jahreszeit sehr. Das Kapitel für Gericht, die jederzeit gehen.
Das ist so eine geniale Erfindung! (lacht) Das war Katharinas Idee. Dieses Kapitel gibt es auch in den beiden anderen Bänden „Österreich vegetarisch“ und „Deutschland vegetarisch“.
Du hast nicht nur die Rezepte zusammengestellt, sondern auch das Styling gemacht und fotografiert.
Ich habe das so dem Verlag offeriert, weil ich es gewohnt bin, für meinen Foodblog so zu arbeiten – kochen, stylen, fotografieren, essen! Ich bin zwar weder ausgebildeter Koch, noch Foodstylist, noch Fotograf, aber die langjährige Erfahrung als Foodblogger vereint alles zu einem authentischen Ganzen. Für das Buch habe ich gut 100 Rezepte fotografiert. Das hat mich ein halbes Jahr Arbeit gekostet und es war schon eine Riesenkiste! (lacht)
Du hast alles bei dir zu Hause produziert?
Ja. Ich habe pro Tag zwei bis drei Gerichte fotografiert. Immer nur am Mittag, weil ich bei natürlichem Licht arbeiten wollte. Und innerhalb unserer Familie. Ich habe zwei Buben, 11 und 15 Jahre alt, die am Mittag nach Hause kommen und essen wollen – was teils zu turbulenten Szenen führte. Meine Frau nahm den Topf vom Herd und wollte servieren, während ich einen Anfall kriegte und laut schrie: „Stop! Das muss ich noch fotografieren! Esst etwas anderes!“
Deine Familie ist nun wohl etwas traumatisiert…
Jaaaa. Sie haben stark mitgeholfen, moralisch aber auch beim Einkaufen und bei den Vorbereitungen. Meine beiden Buben assistierten mit dem Aufheller und mussten mich auch mal bremsen. „Ich muss doch wieder in die Schule, ich kann jetzt nicht helfen“, riefen sie. Manchmal hatten sie das Essen auch satt, gerade die kohllastigen Rezepte (lacht). Ribollita oder die Polenta mit Wirsing und Bohnen – irgendwann wollten sie einfach nur mal wieder Wienerli mit Kartoffelsalat essen.
Und das Styling, wie hast du das gemacht?
Wir haben drei Reisen unternommen und besuchten in Italien Flohmärkte. Das war spannend und die Familie begleitete mich gern für ein Wochenende nach Mailand. Wir stellten eine Route zusammen und klapperten dann an einem Samstag zehn Orte ab. Irgendwelche Stadtviertel, wo du sonst nicht hinkommen würdest. Der Verlag wünschte ein Styling, das nicht zu modisch, zu trendig daherkommt. Das Buch sollte ein Standardwerk werden. Ich musste mich auch schlau machen über die verbreiteten italienischen Porzellanmarken. Saturnia ist zum Beispiel eine solche. Fündig wurde ich etwa bei „Di Mano in Mano“, eine Kette, die es in mehreren Städten gibt und die in gepflegtem Ambiente gebrauchte, alte Sachen verkauft.
Die Festtage nähern sich. Gerade als Vegetarier wird man oft gefragt, wie man ein mehrgängiges, fleischloses Menü zusammenstellen würde. Hättest du da einen Tipp?
Zum Aperitif eignen sich Focaccia oder Pizza, in kleine Vierecke geschnitten und ein paar Oliven dazu – die Pizza darf man übrigens auch kalt essen. Dann als Vorspeise einen Fenchelsalat mit Blondorangen oder ab Dezember, wenn die ersten Blutorangen kommen, auch gerne die Variante mit Stangensellerie. Als Hauptgang die Linsensuppe mit Quadrettini, den Gorgonzola-Risotto oder den Mangold mit Mozzarella – diese Kombination aus warmem Mangold und kühlem Mozzarella ist ein Entdeckung. Das ist ein Hammergericht! Und so einfach!
Kaufst du dafür einen speziellen Mozzarella?
Wenn man eine Burrata oder einen Büffelmozzarella bekommen kann, wird es ein besonderes Fest. Aber ich finde, man sollte sich beim Einkaufen nicht den Kopf zerbrechen. Manchmal darf es auch ein ganz banaler Galbani-Mozzarella sein.
Was gibt es beim Festessen zum Dessert?
In Italien kommt statt eines Desserts oft einfach eine Schale mit Früchten in Eiswasser auf den Tisch. Jetzt im Winter wird dies natürlich schwieriger. Ich würde Rotweinbirnen vorschlagen. Die sind nicht mastig und extrem elegant. Man kann sie auch mit einer Zabaione oder mit Zimteis kombinieren.
Märchenland Scuol
Wir wollten im Spätherbst eigentlich nach Rom fahren, haben uns dann aber fürs Engadin entschieden. Man kann ja auch mal hier bleiben! Auf Airbnb habe ich in Scuol ein Haus mit wunderschönen Zimmern entdeckt und dazu eine Menge begeisterte Kommentare von Leuten, die schon dort waren. Wir wurden nicht enttäuscht. Das Haus ist so grosszügig und hübsch wie auf den Bildern. Beny Steiner eine warmherzige, offene und originelle Gastgeberin, die mit ihren drei Katzen Jerry, Prada und Miu Miu hier lebt. Sie hat ihr Bed and Breakfast liebevoll und mit viel Stil eingerichtet. Alle Möbel sind alt, es hat Holzdielen in den Zimmern und die Treppe im Haus knarrt so richtig schön. Mit vielen Lampen setzt Beny die Einrichtung gekonnt in Szene und sorgt für ein gemütliches Ambiente. Und ach, man schläft in wunderbarer Leinen-Bettwäsche! Beny war als junges Mädchen Model, dann Stylistin und arbeitet heute als Fotografin. Sie kennt Hinz und Kunz der Schweizer Kreativszene und hat so einige gute Geschichten auf Lager. Ihr Bruder führt übrigens in Florenz das B & B Le Tre Stanze, wo ich sehr gerne mal übernachten möchte.
Als wir am dritten Morgen aufwachten, war alles verschneit. Der erste Schnee dieses Winters. Die Landschaft überzuckert, das pure Märchenland. Unser Spaziergang durch das alte Dorf von Scuol weitete sich unerwartet aus. Wie zwei kleine begeisterte Kinder und betrunken vom Anblick der Winterlandschaft liefen wir immer weiter, überquerten den Inn und bogen schliesslich in die Clemgiaschlucht ein. Ein schmaler Pfad führt entlang der Schlucht, mehrmals überquert man die Clemgia und wandert dann nach Avrona hoch.
Engadiner Schokoladentorte
Rezept nach Beny Steiner und Frau De Weck, für eine runde Kuchen/Pie-Form, 30cm. Bei der Backzeit je nach Geschmack variieren. Nach 20 Minuten ist die Torte innen noch recht feucht. Wer das nicht mag, 15 Minuten länger backen.
5 Eier
200 g schwarze Schokolade, 85 % Cacaoanteil oder einfach Kochschokolade
200 g Butter
200 g Zucker
Ofen auf 180 Grad vorheizen. Form ausfetten und mit Mehl bepudern. Schokolade und Butter im Wasserbad schmelzen (ein Topf mit Wasser füllen, einen kleinere Schüssel reinstellen und Wasser zum Kochen bringen). Zucker dazu und alle Zutaten gut mischen. Die Schüssel herausnehmen, etwas auskühlen lassen und dann ein Ei nach dem anderen unterziehen. In die Form füllen und auf der zweituntersten Rille 20 bis 35 Minuten backen.

Wieder zurück in Scuol, mit roten Backen und glänzenden Äuglein, hab ich mit Beny eine Schokoladentorte gebacken.
Tipps für Scuol und Umgebung:
- Hotel Piz Linard in Lavin, wunderschöne Arvenstube zum edel Dinieren. Sehr gemütliches Restaurant, wo man nach einer Wanderung einkehren kann. Schön ist zum Beispiel der Spaziergang von Guarda (das Schellenursli-Dorf) nach Lavin. Erst dem Wanderweg nach Alp Suot folgen, nach ungefähr 20 Minuten zweigt ein Weg links nach Lavin ab.
- Bogn Engiadina in Scuol: das Thermalbad ist schon etwas in die Jahre gekommen und hat mehr Hallenbad- denn SPA-Ambiente. Doch der Sauna-Bereich wurde komplett neu gestaltet und sehr lohnenswert. Jede halbe Stunde gibt es in einer Sauna einen Aufguss – ein junger Mann wedelt dabei mit einer Fahne die heisse Luft im Raum herum. Am Anfang vor allem lustig, dann sehr angenehm. Am schönsten am Abend.
- Sent: wunderschöner Dorfkern, von Scuol führt ein einstündiger Spazierweg dorthin.
Fotos Bed and Breakfast: Beny Steiner
Masala Chai
An düsteren, regnerischen Novembertagen gibt es nichts Besseres als eine Tasse Masala Chai. Die Gewürze wecken und wärmen Weiterlesen
Ein herbstliches Menu
Ich verbrachte den ersten November mit Kochen. Für den Abend hatte ich Freunde eingeladen und der dicke Nebel draussen gab das perfekte Ambiente für mein herbstliches Menu. Zur Vorspeise gab es einen lauwarmen Gemüsesalat. Weiterlesen
Happy Torte!
In diesem Jahr haben wir in unserem Freundeskreis die ersten 40. Geburtstage (huch, ja vierzig) gefeiert. Ein persönliches, nicht doofes, nicht zu teures, nicht sinnloses aber trotzdem schönes Geschenk zu finden, ist eine komplizierte Sache. Torten passen natürlich immer – und wenn sie selbst gemacht sind, umso besser! Für Thomas Geburtstagsfest haben wir uns zusammengetan und entwarfen eine doppelstöckige, gefüllte Schokoladentorte, die mit Illustrationen verziert wurde. Mein erster Abstecher in die Patisserie liegt schon ein paar Jahre zurück. Für meine Freundin Simone habe ich eine dreistöckige, mit weissem Fondant überzogene Hochzeitstorte gebacken. Die Herstellung war sehr aufregend, weil natürlich auch etwas heikel. Wer will schon eine Torte, für diesen Tag verpfuschen. Diesmal kam die Aufregung ganz am Schluss, als wir die Torte für den Blog fotografieren wollten. Draussen regnete es in Strömen und war kalt, wie so oft in diesem Sommer. Die Freunde, die uns mit dem Auto zur Waldhütte mitnehmen wollten, warteten schon fast vor unserer Türe – und wir standen mit der fixfertigen Torte im Wohnzimmer. Genau in solchen Momenten will es mit den Bildern einfach nicht klappen. Das Licht zu dunkel, der Hintergrund funktioniert nicht, der Untergrund ebenfalls nicht. Mist! Ich habe rumgeknipst und gehofft, dass sich dann vor Ort noch eine Gelegenheit ergeben würde. Doch dort hat es weiter geregnet, die Waldhütte war halt eine Waldhütte und als wir die Torte angeschnitten haben, war es dunkel… Okay, ihr stellt euch das Tortenstück nun mal in eurer Fantasie vor (es sah gut aus!) und ich gebe hier meine gesammelten Tipps für solche Abenteuer bekannt:
- Planung, Planung, Planung! Für die Torte zwei Tage berechnen. Am ersten Tag das Biskuit backen, füllen, mit Schokoladenganaché oder Konfitüre überziehen und dann über Nacht in den Kühlschrank stellen. Für die Geburtstagstorte habe ich „Schokokuchen mit Himbeer-Ganache“ aus Cynthia Barcomi: Let’s Bake gebacken.
- Fondant kaufen: Fondant besteht vor allem aus Zucker und hat eine ähnliche Konsistenz wie Marzipan. In Backshops (z.B. Back-Art in Zürich oder Bakeria in Aarau, beide haben auch einen Online-Shop) wird er in Blöcken und in allen Farben angeboten. Dort kriegt man auch Beratung und Mengenangaben.
- Fondant verarbeiten: Für die Verarbeitung kann man in den Backshops verschiedene Utensilien kaufen, ich behelfe mich mit dem, was ich in meiner Küche finde. Arbeitsunterlage mit etwas Kokosfett bestreichen und mit Puderzucker bestreuen. Fondant kneten, bis er weich und geschmeidig ist. Mit einem Walholz vorsichtig ausrollen, wenn nötig, mehr Puderzucker nehmen. Wenn die richtige Grösse erreicht ist, den Fondant vorsichtig über die Torte legen und an den Seiten runterstreichen. Bei grösseren Torten ist es einfacher, wenn man das zu zweit macht – die Gefahr, dass der Fondant reisst, ist so geringer. Übrigens: auf Youtub gibt es viele Videos, auf denen demonstriert wird, wie man eine Torte mit Fondant überzieht.
- Geschenkbänder: eignen sich als schlichte Dekoration und kaschieren elegant die Schnittkante des Fondants.
- Festkleben: den oberen Tortenstock habe ich mit Glasur (Puderzucker mit etwas Wasser anrühren) auf der unteren Torte festgemacht. Für Stabilität sorgen auch die langen Holzstäbchen, die wir teils ganz durchgestochen haben.
- Noch Fragen? Ich helfe gerne weiter.
Surdham Göb: Vegan Daily
Vegan ist überall – und ich gebe gerne zu, dass mich der Trend voll in der Tasche hat. In der Küche bieten sich so viele neue Möglichkeiten zum Ausprobieren. Allerdings habe ich bei einer konsequent veganen Ernährung auch gewisse Bedenken. Zum Beispiel widerstrebt es mir Margarine zu kaufen (wegen dem Palmöl) oder Rahm, Joghurt und Milch aus Soja – wenn wir doch in einer Klimazone leben, wo halt die Milchwirtschaft hingehört. Oder wie seht ihr das? Momentan versuche ich meinen Konsum von Eiern und Milchprodukten runterzuschrauben – was unterwegs oder wenn man abends hungrig und müde nach Hause kommt schon sehr schwierig ist… Da kommt „Vegan Daily“ gerade richtig. Im Vorwort schreibt Autor Surdham Göb: „Es ist ein Buch für alle, die nicht allzu viel Zeit haben und für die alles ganz praktisch sein muss.“ Göb war sechzehn Jahre lang Chefkoch in diversen veganen Restaurant, er betreibt in München eine Catering-Firma, gibt Kochkurse und hält Vorträge über vegane Ernährung und nachhaltige Lebensführung. Dies ist sein drittes Kochbuch (alle sind im AT Verlag erschienen) und ein kurzes Durchblättern macht mich schon hungrig. Die Gerichte sind ansprechend fotografiert und auf mattes Papier gedruckt. Einzig auf den Herrn Göb – mit einer Frau durch eine hohe Wiese schlendernd, auf einem Ast liegend oder einen Bund Kräuter beschnuppernd – könnte ich gerne verzichten. Die Rezept sind nach den Jahreszeiten geordnet und das Buch endet mit dem Kapitel „Kuchen, Kekse, veganes Eis“. Nach der Einleitung und einem Text wieso Surdham Göb ohne Zwiebeln und Knoblauch kocht, folgen drei Wochenpläne. Eigentlich eine gute Idee, denn der Knackpunkt der veganen Küche ist natürlich die Organisation. Wer sich nicht im Voraus überlegt, wann er was essen will, landet bei Spaghetti mit Tomatensauce und meilenweit entfernt von einer gesunden, ausgewogenen Ernährung. Leider sind Göbs Pläne völlig realitätsfremd – der Reisbrei mit Obstsalat, der für Montagmorgen vorgeschlagen ist, muss erst 30 Minuten vor sich hinköcheln bevor man dann einen Salat aus Banane, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Orangen und Datteln dazu servieren kann. Schmeckt sicher lecker, aber ich bin mal gespannt, wer so was am Morgen (und unter der Woche) hinkriegt. Ich jedenfalls nicht.
Probleme mit dem Zeitmanagement kriegte ich auch bei der Zubereitung der Kartoffelpaddies mit Sambal und Avocado-Tomaten-Salat, für die Görb 20 bis 35 Minuten Aufwand berechnet. Ich habe das Rezept an einem Sonntagabend nachgekocht und stand sicher 90 Minuten in der Küche. Bereut habe ich das auf keinen Fall, denn das Resultat hat mich völlig überzeugt. Die drei Teile harmonieren geschmacklich perfekt zusammen. Das Sambal ist ziemlich scharf, zusammen mit den Kartoffeln neutralisiert sich dann aber die Schärfe.
Mein Fazit: ich werde sicher weitere Rezepte ausprobieren und die Kartoffelpaddies wieder kochen – wer allerdings (wie es der Titel verspricht) schnell und unkompliziert kochen will, nervt sich nur.
Kartoffelpaddies mit Sambal und Avocado-Tomaten-Salat
Ich habe das Rezept etwas angepasst, im Sambal hat es z.B. original 20 g frische Kurkuma drin, die ich nirgends finden konnte und mit gemahlener Kurkuma ersetzte. Den Koriander kann man ebenfalls gut weglassen, wenn man den nicht mag. Die Panade für die Kartoffelpaddies braucht etwas Fingerspitzengefühl.
Kartoffelpaddies
800 g mehligkochende Kartoffeln
100 g rote Linsen
250 ml Wasser
2 EL Sonnenblumenöl
Kartoffeln schälen und würfeln. Die Linsen waschen. Kartoffeln und Linsen mit dem Wasser und dem Öl in einen Topf geben und bei geschlossenem Deckel 15 Minuten kochen. Das Wasser sollte dann verdampft und Kartoffeln sowie Linsen gar sein.
Während Kartoffeln und Linsen kochen Sambal und Salat zubereiten:
3 frische rote Chilischoten
50 g getrocknete in Öl eingelegte und abgetropfte Tomaten (ich habe 5 getrocknete Tomaten genommen und in Wasser quellen lassen)
1 frische Tomate
30 g Ingwer
1 TL gemahlene Kurkuma
8 EL Olivenöl
Salz
Die Chilis und die frische Tomate grob schneiden, Ingwer hacken und alle Zutaten pürieren. Mit Salz abschmecken.
3 Tomaten
1 Bund Koriander
2 reife Avocados
1 Limette, Saft
2 EL Olivenöl
Salz
Tomaten und Avocados rüsten und in Würfel schneiden. Koriander grob hacken. Alles miteinander vermengen und mit Limettensaft, Öl und Salz abschmecken.
Paddies fertigstellen:
0.5 TL gemahlene Kurkuma
1 EL gelbe Senfsamen (dunkle gehen auch)
0.5 TL gemahlener Kreuzkümmel
1 TL gemahlener Koriander
0.5 Bund Koriander, grob genschnitten
Salz
Kartoffel-Linsenmasse grob pürieren und die Gewürze daruntermischen, mit Salz abschmecken. Mit feuchten Händen 16 kleine Burger formen (ca. 6 cm Durchmesser, 2-3 cm dick).
Panade
30 g Kichererbsenmehl
30 g Reismehl
100 ml Wasser
Mehl miteinander vermischen und mit Wasser zu einem Panade verrühren. Hier hatte ich mit dem Rezept etwas Mühe, die Panade wurde zu dick und es war auch zu wenig. Ich empfehle, das Mehl zu verdoppeln und dann so viel Wasser zu nehmen, dass eine Panade entsteht in der man die Burger leicht wenden kann. Kartoffelpaddies in der Panade drehen und im heissen Öl (Göb nimmt Sesamöl, ich mag lieber neutrales Sonnenblumenöl) auf jeder Seite 5 Minuten braten. Mit Sambal und Salat anrichten.
Farfalle ai peperoni
Diesen Sommer habe ich für die „Schweizer Landliebe“ eine Pasta-Geschichte geschrieben. Wir waren auf dem Biohof Zug, wo Monica Vanoli Ravioli produziert. Das Rezept für die Peperoni-Sauce ist von ihr, ebenfalls der Trick, wie man Peperoni einfach schälen kann. Man mag vielleicht denken, dieser Aufwand sei übertrieben. Doch ohne Haut schmecken sie einfach besser und die Sauce wird schön sämig. Nach der gleichen Methode lassen sich auch Antipasti zubereiten. Dafür die gebackenen und geschälten Peperoni mit Peterli, gepresstem Knoblauch, Olivenöl, Salz und Pfeffer marinieren.
Farfalla ai peperoni
(für 2 Personen)
2 Peperoni (rot und gelb, oder nur eine Farbe)
etwas Olivenöl
Peperoni rüsten und vierteln, mit etwas Olivenöl bepinseln und im Ofen in einer Auflaufform bei 200 Grad 30 Minuten schmoren, bis die Spitzen etwas gebräunt sind. Die Peperoni in einen Gefrierbeutel legen, schliessen und so auskühlen lassen. Danach lässt sich die Haut gut abziehen. Drei Stücke auf die Seite legen, den Rest der Peperoni mit dem Stabmixer pürieren.
Wasser aufkochen, salzen und 250 g PPura Farfalle (natürlich kann man auch andere Pasta nehmen, aber die von PPura sind ein Hingucker und super im Biss) darin kochen. Vor dem Abschütten etwas Pastawasser auf die Seite stellen. Während die Pasta kocht:
1 dl Rahm
ein Schluck Weisswein
halbe Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer
1 EL gehackter Zitronenbasilikum
Püree mit Rahm und Weisswein aufkochen, Knoblauchzehe reinpressen, mit Salz und Pfeffer würzen, die auf die Seite gelegten Peperoni-Stücke in Streifen schneiden und zugeben, nochmals kurz köcheln, dann Zitronenbasilikum dazu. 2 EL Pastawasser in die Sauce geben – das macht sie schön cremig.
Pasta mit Sauce mischen und servieren. Buon appetito!
Ferien im Seeliken
Knusper, knusper, Brot
Eine Freundin fand kürzlich, dass es in der Schweiz einfach keine richtig tollen Bäckereien gebe. Dem kann ich nur zustimmen. Wir sind ja oft (besonders wenn wir im Ausland weilen) mächtig stolz auf unser Brot. Doch leider hat sich in letzter Zeit ein langweiliger Einheitsbrei durchgesetzt. Jede Stadt hat seinen Bäcker, der fleissig an jeder Ecke eine neue Filiale eröffnet. Das Angebot gleicht sich. Tomaten-Mozarella-Sandwiches, Wähen mit viel Guss und ein paar Früchten, Paillasse Brot… egal ob ich in Luzern, Bern oder Zürich bin. Das hat auch einen Grund: Daniel Amrein, der als Eigenbrötler, am Luzerner Wochenmarkt vertreten ist und nach alter Tradition bäckt, schätzt, dass wohl um die achtzig Prozent der Bäcker mit halb fertigen Backmischungen arbeiten. Statt mit Sauerteig und langer Teigführung werden so die Brote in kurzer Zeit hochgepusht.
Neben der Qualität des Brots kommen auch die Geschäfte uniform und bieder daher. Dabei ist doch der Einkauf in einer Bäckerei ein total sinnliches Erlebnis, schon der Duft nach frischem Brot einfach unschlagbar! Erkannt hat dies John Baker am Stadelhofen in Zürich. Im Geschäft wird gleichzeitig gebacken und verkauft. Meist läuft laute Musik, das Team ist jung, tätowiert und gepierct. Auf der Theke aus unbehandeltem Holz stehen Lemonaid-Flaschen, den Kaffee zum Mitnehmen gibt es selbstverständlich auch mit Soja-, Reis- oder Mandelmilch. Gebacken wird mit Bio-Getreide und der Teig mit der selbstgemachten Hefe bekommt viel Zeit um aufzugehen. Das alles schreit natürlich etwas nach hip! und Trend! aber wenn ich morgens dort kurz vorbeigehe, fühle ich mich einfach wohl und bekomme gute Laune für den Tag. Das Brot ist wirklich gut – und perfekt wenn ich mal keine Zeit hatte um das „No knead bread“ zu backen.
Den Tipp dazu habe ich von Arbeitskollegin Isabel bekommen, die mir schon lange von diesem Brot vorgeschwärmt hatte. Jim Lahey von der Sullivan St Bakery in Soho hat das Rezept vor Jahren in der New York Times veröffentlicht (auf dem Netz gibt es auch eine Anleitung auf Youtube) und seitdem wird es wie wild nachgebacken. Ich habe bis jetzt noch nie ein Brot gemacht, das so einfach in der Herstellung ist, so knusprig wird und so toll schmeckt. Es braucht einfach viel Zeit und wird in einem Gusseisentopf (ich nehme den Römertopf, der noch im Keller meiner Eltern stand…) gebacken.
430g Bauernmehl
1/4 TL Trockenhefe
1,5 TL Salz
3,5 dl lauwarmes Wasser
Mehl, Hefe und Salz in einer Schüssel mit Wasser mischen (nicht kneten!) bis ein Teig entsteht. Zudecken und 12 Stunden stehen lassen. Den Römertopf im Backofen auf der zweituntersten Schiene während 10 Minuten bei 250 Grad aufheizen. In der Zwischenzeit den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben – das ist eine etwas klebrige Angelegenheit, darum genug Mehl und einen Schaber zu Hilfe nehmen. Jede Seite einmal nach innen falten (wie ein Umschlag), Brot umdrehen und in den vorgeheizten Topf plumpsen lassen. 30 Minuten lang bei geschlossenem Deckel backen, dann abdecken, Temperatur auf 200 Grad reduzieren und 10 bis 15 Minuten fertig backen. Brot auf einem Gitter auskühlen lassen.
Bangkok ganz entspannt
Meine erste grosse Reise führte mich nach Bangkok. Nachdem Piri vier Monate in Australien und Asien rumgereist war, trafen wir uns dort. Das ist schon über zehn Jahre her, schon damals hat mich die Stadt total fasziniert. Ich fand sie aber auch ziemlich anstrengend. Unser zweiter gemeinsamer Besuch hat uns Bangkok von einer neuen Seite gezeigt. Wir logierten im neueren Teil der Stadt (vor zehn Jahren war es der alte Teil, Nähe Khaosan Road) und mit ein bisschen mehr Budget kam auch der Komfort… Wir fühlten uns gut aufgehoben im Bed and Breakfast Baan Pra Nond. Es liegt zwar mitten zwischen stark befahrenen Strassen, die Zimmer sind aber total schalldicht. Alles ist liebevoll eingerichtet, mit viel dunklem Holz und die offenen Räume verströmen koloniale Eleganz. Skytrain und Fähre liegen in Gehdistanz und man kann sich das Taxi (und den Stau dazu) sparen.
Ebenfalls ganz in der Nähe ist der State Tower mit seiner Rooftop-Bar. Ich bin sonst gar nicht der Typ für solche Bars (und die Tatsache, dass dort eine Szene von „Hangover“ gedreht wurde, hat bei mir vor allem eine abschreckende Wirkung…) aber in luftiger Höhe einen Drink zu nehmen und über die Stadt zu schauen ist schon einmalig.
Eine Entdeckung war auch das Art & Culture Centre (Bild oben) bei der Skytrain-Station Siam, das wir nach dem Jim Thompson House besucht haben. Das Kulturzentrum ist voller kleiner Galerien, Ausstellungsräumen und kleiner Shops. Gleich beim Eingang findet man das kleine Gallery Drip Coffee. Inzwischen ist bei uns Filterkaffee auch wieder in Mode, aber so wie das dort zelebriert wird, habe ich es noch nirgends gesehen. Nachdem man seinen Kaffee bestellt hat, werden erst die Bohnen von Hand in einer Mühle gemahlen. Mitarbeiterin Kate hat uns dabei erzählt, dass auch in Thailand Kaffee angebaut wird, sie haben einen Lieferanten aus Chiang Mai. Das Pulver kommt dann in einen Filter, der auf einer eigens dafür konstruierten Bar steht und wird ganz vorsichtig mit kochendem Wasser übergossen.
Jede Bestellung wird einzeln so zubereitet. Wir haben uns für einen Iced Drip Latte entschieden, der gleich in der grossen Glaskaraffee serviert wurde und Jackfruit Muffins dazu bestellt. So gemütlich kann Bangkok sein!
Waldstock, I love
Achtung, das wird eine Liebeserklärung! Und zwar an das beste und originellste Open-Air der Schweiz, das Waldstock-Festival. Jedes Jahr baut eine Crew von Freiwilligen auf einer Wiese oberhalb von Steinhausen ZG eine eigenes Universum auf. Über eine Woche lang wird gehämmert, gesägt, gemalt, gefaltet, gebastelt. Zwischen den beiden Bühnen und einer Kinoleinwand entstehen Bars, Restaurants, Dekorationen und Beleuchtungen. Das diesjährige Highlight (und ein Bubentraum) war die nostalgische Bergstation mit einer beleuchteten, rot-weissen Zahnradbahn, die (ohne Passagiere) auf Holz-Schienen in den Himmel stieg… Begeistert haben mich all die Details. Die alten Email-Lampenschirme, die über der Bar hingen, hätte ich am liebsten mit nach Hause genommen. Ein Sammler aus Goldau stellte all die alten Bahn-Utensilien wie die beleuchteten Weichensignale zur Verfügung. Neu am diesjährigen Waldstock war der Kafi-Wagen von Jasmin. Zum ersten mal gab es richtig guten Espresso zu trinken! Ich habe an einem Abend dort gearbeitet und Blaubeerschnecken und Aprikosenküchlein für den Verkauf gebacken. Die 40 Stück waren um 22 Uhr als wir den Wagen schlossen, alle weg. Unten die Rezepte zum Nachbacken… und genau, noch dies: das letzte Juli-Wochenende 2015 ist bei mir schon wieder reserviert, natürli für das Waldstock.
Aprikosenküchlein (aus „Modern classics süss“ von Donna Hay)
ein sehr einfaches und schnelles Rezept, Früchte können je nach Saison variiert werden
ergibt 12 Muffins
125g weiche Butter
160g Zucker
1 TL Vanillezucker
2 Eier
200g Mehl
1.5 TL Backpulver
6 Aprikosen, entsteint und dünn aufgeschnitten
Puderzucker zum Bestreuen
Butter, Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen, die Eier nacheinander zugeben und gut verrühren. Mehl und Backpulver mischen und darunterheben. Papierförmchen in ein Muffinblech stellen, Teig hineinfüllen und die Aprikosenspalten darauf verteilen. Im vorgeheizten Ofen bei 160 Grad 25 Minuten backen. Mit einem Holzstäbchen prüfen, ob der Teig durchgebacken ist. Vor dem Servieren mit etwas Puderzucker bestreuen. Blaubeerschnecken (aus „Backen mit Leila“)
Frau Lindholm schlägt auch bei diesem Rezept wieder mal tüchtig mit Butter zu, ich habe das Rezept genau nachgebacken, werde aber beim nächsten mal die Buttermenge in der Füllung halbieren – nach dem Backen standen die Förmchen in flüssigem Fett, der Teig konnte gar nicht alles aufsaugen. Achtung: das Rezept braucht ziemlich viel Zeit, weil der Teig aufgehen muss
Ergibt 24 Stück
Teig
1 EL schwarze Kardamomsamen
300 ml Milch
50 g frische Hefe
120 g Zucker
0.5 TL Salz
720 g Weissmehl
150 g flüssige Butter
1 Ei
Die Kardamomsamen in einem Mörser fein zerstossen und mit der Milch handwarm erhitzen. Hefe zerbröckeln und in einer Schüssel mit Milch und Zucker auflösen. Mehl mit Salz mischen, das Hefe-Milch-Zucker-Gemisch, die flüssige Butter und das Ei beigeben und daraus ein glatter Teig kneten. Teig zugedeckt 45 bis 60 Minuten gehen lassen.
Füllung
200 g Butter (die Hälfte reicht auch)
80 g brauner Zucker
175g tiefgekühlte Blaubeeren
2 EL Puderzucker
2 EL Speisestärke
Butter, Zucker und Zimt cremig rühren. Den Teig halbieren und die eine Hälfte zu einer rechteckigen, etwa 1 cm dicken Teigplatte ausrollen. Die Hälfte der Zimtcreme auf dem Teig verstreichen. Die Blaubeeren mit Puderzucker und Speisestärke mischen. Die Hälfte der Blaubeeren auf dem Teig verteilen und diesen von der Längsseite aus eng aufrollen. Die Rolle in 3-4 cm dicke Scheiben schneiden. Die zweite Rolle ebenso zubereiten. Die Schnecken in 24 feste, stabile Muffinförmchen verteilen und mit genügend Abstand auf ein Backblech stellen. Nochmals 45-60 Minuten aufgehen lassen. Den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Die Schnecken mit Ei bestreichen und mit Mandelblättchen bestreuen. Auf der untersten Schiene 15 Minuten im Ofen goldgelb backen.
Dinner for one – Melone mit Feta
Da ich momentan viel zu Hause am Arbeiten bin, kommt am Mittag immer die leidige Frage „was esse ich bloss…“ Es soll schnell gehen, gesund sein und möglichst wenig Geschirr zum Abwaschen anfallen. Dasselbe Problem gibt es auch nach langen Arbeitstagen, wenn man müde nach Hause kommt. Darum starte ich hier die kleine Serie „Dinner for one“ und hoffe, ihr könnt mit meinen Ideen etwas anfangen!
Salat aus Melone und Feta
eine halbe Melone, z.B. Cantaloupe
70 g Feta
ein paar frische Kräuter (z.B. Minze und Zitronenbasilikum)
etwas Olivenöl
Pfeffer und Chiliflakes
Melone entkernen und in Würfel schneiden, zerkrümmelter Feta und fein geschnittene Kräuter darüberstreuen, etwas Olivenöl dazugeben, mit frisch gemahlenem Pfeffer und einigen Chiliflakes würzen.
An der Kilikischen Küste
Den letzten Teil unserer Reise durch Anatolien verbrachten wir an der Kilikischen Küste, im Südosten der Türkei. Dieser Küstenabschnitt ist touristisch eher unerschlossen – in vielen Dörfern werden vor allem Bananen oder Erdbeeren angebaut, was eher traurig aussieht, weil das meiste in Treibhäusern und unter Planen wächst und die Landschaft in ein Plastikmeer verwandelt wird. Die alte, schmale und kurvenreiche Strasse wird teilweise schon von einem vierspurigem Highway abgelöst – dort wo sie sich noch an der Küste entlangschlängelt hat man einen tollen Ausblick übers Meer und im Auto riecht es bald nach Pinien (mein Lieblings-Süden-Ferien-Duft). Hotelmässig hat die Region leider nichts Tolles zu bieten, die hingeklotzten, teils vor sich hinlotternden Ferienanlagen und Pensionen wirken wenig einladend. Doch wir hatten zum Glück das Zelt dabei und fanden mit dem Dragon Motel in Anamur eine echte Perle. Der Platz liegt neben einer Burg, direkt am Meer und wird von der bezaubernden Pervin Kılınç geführt. Ihre Mutter bekocht die Gäste im kleinen Restaurant. Gemüse und Früchte (bei uns waren gerade die Aprikosen reif) kommen aus dem eigenen Garten. Der Campingplatz ist sehr einfach ausgestattet, es hat solarbetriebene Open-Air-Duschen, die aber bestens funktionieren. Man darf sein Zelt abstellen, wo man will. Pervin leihte uns eine Glühbirne mit Kabel und so hatten wir sogar den Luxus, abends gemütlich im Zelt lesen zu können.
Unvergesslich war der Strandspaziergang mit Pervin: wenn es dunkel ist, kommen im Sommer die Meeresschildkröten, die Caretta caretta, um ihre Eier zu legen. Wir liefen im Dunkeln ganz vorsichtig den Strand beim Camping ab, nutzten die Taschenlampe nur ganz sparsam, um die Tiere nicht zu stören und sahen tatsächlich mehrere Weibchen. Wir konnten beobachten, wie sie sich durch den Sand pflügen, Löcher graben und golfballähnliche Eier reinplumpsen lassen. Der Anblick dieser grossen Urtiere, die sich sonst im Wasser aufhalten, ist sehr berührend. Man verspürt eine grosse Ehrfurcht den Schildkröten gegenüber.
Wir haben während den vier Tag immer im Dragon Motel gegessen. Das Frühstück mit den Oliven aus dem eigenen Garten, der selbstgemachten Konfitüre, den Tomaten, schmeckte einfach fantastisch und abends gab es tolle türkische Hausfrauenküche in (sehr) grosszügigen Portionen. Das Rezept für den Karotten-Salat, den wir mal als Vorspeise serviert bekommen haben, hat mir Pervin netterweise verraten.
Karotten-Salat mit Joghurt
für 2 Personen als Hauptspeise oder für 4 als Vorspeise
400 g Karotten
Olivenöl
eine halbe Zitrone
Salz und Pfeffer
ein Becher Griechischer Joghurt
1 Knoblauchzehe
Chiliflakes
Karotten rüsten, raspeln und in etwas Olivenöl ein paar Minuten anbraten, sie sollen unbedingt noch knackig sein. Zitronensaft dazu und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf einer Platte verteilen und etwas auskühlen lassen. Die Knoblauchzehe in den Joghurt pressen, gut mischen, mit Salz und Pfeffer würzen und über die Karotten verteilen. Nach Belieben ein paar Chiliflakes darüberstreuen. Mit Brot servieren.
Hummus aus Linsen
Eigentlich sollte man immer etwas Hummus im Kühlschrank vorrätig haben – ein bisschen Brot, ein paar Karotten zum Dippen dazu und fertig ist das perfekte Nachtessen. Leider braucht die Zubereitung von Kichererbsen Zeit und Planung (immer auf Dosen zurückgreifen mag ich nicht), doch ich habe eine Alternative gefunden. Eine Kollegin hat bei ihre Party Hummus aus Linsen serviert. Schmeckt genauso gut wie das Original und ist viel schneller zubereitet. Linsen-Hummus
aus „Coopzeitung“
100 g rote Linsen
250 ml Wasser
1 Knoblauchzehe, durchgepresst
1 EL Tahina (Sesammus)
etwas Zitronensaft
1 EL Olivenöl
1/2 bis 1 TL Salz
1/4 TL Kurkuma
Linsen in ein Sieb geben und abspülen. Mit dem Wasser in einen Topf geben und aufkochen. Hitze reduzieren und zugedeckt ca. 10 Min. köcheln lassen, bis die Flüssigkeit aufgesaugt ist. Linsen etwas abkühlen, mit den restlichen Zutaten pürieren. Abschmecken. Wer mag, streut vor dem Servieren ein paar Chiliflakes darüber.
Gaziantep – ein türkische Stadt zum Entdecken
Beim Reisen stellt sich bei mir das Entdeckergefühl eher selten ein. Der einsame Planet ist zum hohlen Versprechen geworden – denn ganz ehrlich, eine Horde Backpacker ist genauso schlimm wie ein Reisebus voller Rentner. Aber klar, Zeit für Experimente haben die wenigsten. Die Urlaubstage sind begrenzt und diese möchten wir natürlich an Orten verbringen, die andere vor uns schon als schön und lohnenswert erlebt haben.
Der Grund für unsere Reise nach Südostanatolien war erst mal ein persönlicher. Piris Mutter lebt dort. Wir haben den Besuch auf einen dreiwöchigen Road Trip erweitert und zwei wunderschöne Tage in Gaziantep verbracht. Die Bewohner nennen ihre Stadt meist kurz Antep – das vorangestellte Gazi, bedeutet Kriegsveteran und erhielt die Stadt 1921 zur Zeit des türkischen Befreiungskrieg als sie sich gegen die französische Militärbesatzung aufgelehnt hatte. Westliche Touristen trifft man unterwegs nur selten an – und die wenigen werden mit Begeisterung und Stolz empfangen. In der Türkei selbst ist die Stadt wegen seinen hervorragenden Pistazien und dem Baklava, das man daraus macht, bekannt. Die besten kriegt man im Restaurant Imam Cagdas in der Altstadt. Dort türmen sich die runden Backbleche mit dem klebrigen Blätterteiggebäck gleich neben dem Eingang. Im Restaurant (wo auch Ministerpräsident Erdogan gerne essen soll) geht es geschäftig wie in einer Kantine zu und her. Wir wählten einen Tisch auf den Balkon im zweiten Stock, von wo man das schöne Lokal mit dem grossen Kronleuchter gut überblicken und die Gäste beobachten kann. Da sind Geschäftsleute (das Handy immer in der Hand oder am Ohr) oder Grossfamilien. Unsere Mezze wurden schnell und ohne Schnickschnack aufgetragen, schmeckten aber gut. Das Highlight war ganz klar das Baklava, das es hier in verschiedenen Variationen gibt und kalorienmässig eigentlich schon eine ganze Mahlzeit hergibt. Gleich neben dem Imam Cagdas führt eine kleine Treppe hoch in eine schmale Gasse zum Hotel Anadolu Evleri. Das schlichte Schild an der Mauer verrät wenig, erst wenn man durch die Pforte in den Hof tritt, entdeckt man, welches Juwel sich hier verbirgt. Das verwinkelte, alte armenische Anwesen wurde liebevoll renoviert. Jedes Zimmer ist individuell gestaltet und mit alten Gegenständen dekoriert. Morgens frühstückt man draussen im grösseren der beiden Innenhöfe (Bild 1 und 2). Der Service schleift etwas (man spürt, dass das Besitzerehepaar in Istanbul weit weg ist… ausserdem spricht das Personal nur schlecht Englisch) beeinträchtigt das schöne Ambiente aber nicht.
Ein absolutes Highlight in Antep ist das Zeugma-Mosaik-Museum. In Südostanatolien arbeitet der Staat seit den 80er Jahren an einem riesigen Staudammprojekt (GAP), einige Gebiete wurden bereits geflutet, darunter auch der Birecik-Staudamm. Bevor dort 2000 alles unter den Wassermassen verschwand, haben Archäologen Mosaike aus den alten römischen Villen der Stadt Zeugma geborgen. Diese sind in einem tollen Zustand und von beeindruckender Grösse. Das Museum (es beherbergt die weltweit grösste Sammlung an Mosaiken) wurde eigens dafür gebaut und die Fundstücke werden toll präsentiert. Das Mosaik oben zeigt den Meeresgott Okeanos mit seiner Gemahlin Tethys, umgeben von Meeresbewohnern.
Zufällig entdeckt haben wir das Gaziantep Oyunca Muzesi, eine Sammlung von altem Spielzeug aus dem 20. Jahrhundert. Da gibt es eine Metzgerei in Puppenstubenformat (sehr bizzar), eine Rigi-Seilbahn oder Plüschtiere, die eher zum Fürchten als zum Kuscheln taugen. Das Museum ist ebenfalls in einem ehemals armenischen Anwesen untergebracht (im Quartier rundherum gibt es viele solche Häuser, die nun renoviert werden) und hat auf dem Dach ein tolles Café. Von dort blickt man über die ganze Altstadt, kann in Ruhe einen türkischen Kaffee trinken und geniessen, dass man hier nicht als Tourist sondern als Gast empfangen wird.
Meine Minestrone
Heute mag ich praktisch jedes Gemüse – als Kind war das noch ganz anders. Lauch, löste bei mir Brechreiz aus, Zwiebeln sezierte ich mit der Gabel geduldig aus dem Essen heraus. Ausser es gab Minestrone, da konnte meine Mutter jedes Gemüse untermischen – ich ass mit Vergnügen gleich zwei Suppenteller davon. Typisch an unserer Minestrone (die meist an einem unserer Geburtstage gekocht wurde) ist ihre Konsistenz: sie ist eigentlich mehr ein Gemüseeintopf mit viel Sauce als eine Suppe und darum ein perfektes Nachtessen. Wer zu zweit ist, hat gleich für den nächsten Abend auch schon vorgekocht – die Minestrone schmeckt aufgewärmt immer noch ein bisschen besser.
Rezept
(für 4 Personen)
1 Knoblauchzehe, fein geschnitten
1 Lauch, längs halbieren und in feine Streifen schneiden
2 Rüebli, in Würfel
2 Kartoffeln, in Würfel
halber Knollensellerie, in Würfel
halber Wirz, Strunk entfernen, in grobe Streifen schneiden
100 g Federkohl in grobe Streifen geschnitten (optional) oder im Sommer grüne Bohnen in Stücke geschnitten
halbe Dose Pelati oder 2 EL Tomatenpuree
2 Zweiglein Rosmarin
halber TL Fenchelsamen
halber TL Pfefferkörner ganz
Paprika
Salz
150 g Penne
1 Dose (435g) Red Kidney Beans
Etwas Ölivenöl in einer Pfanne erhitzen, Knoblauch und Lauch darin anbraten, Rübeli, Kartoffeln, Sellerie, Wirz und Federkohl dazugeben. Tomatenpuree oder Pelat dazu. Mit 0.75 Liter Wasser ablöschen. Eventuell hat nicht auf einmal alles Wasser Platz – nach einigen Minuten fällt der Kohl aber zusammen und man kann das restliche Wasser nachgiessen. Rosmarinzweige, Fenchelsamen, Pfefferkörner, Paprika und Salz dazu. (Statt diesen Gewürzen einfach Bouillon verwenden). 20 Minuten kochen, bis das Gemüse noch bissfest ist.
Während das Gemüse kocht, in einer anderen Pfanne Penne knapp al dente kochen. Kidney Beans in einem Sieb mit kaltem Wasser gut abwaschen. Penne und Kidney Beans unter die Suppe mischen, alles erwärmen. Abschmecken. Im Sommer frisches Basilikum darüberstreuen. Mit frisch geriebenem Käse (z.B. Parmesan) servieren.
Vegane Apfelmuffins
Der Shop In Good Company ist so ein Ort, wo Frauen gern mit hoher Stimme „Ohhhhhh“ und „sweeet“ zwitschern – besonders dann natürlich, wenn sie aus Amerika stammen. Die Besitzerin Julie Gallagher (ihr Mann heisst übrigens Liam) ist aus Südafrika und hat vor zwei Wochen ihr Geschäft in Zug eröffnet (online kann man auch bestellen). Sie führt eine riesige Auswahl an Partyartikeln – alles im englisch-amerikanischen Stil. Da findet man Glückwunschkarten (sehr britisches Design), buntes Melanin-Geschirr, Röhrli (natürlich die stylischen in Papier), Servietten, kleinere Geschenke (zum Beispiel Sachen mit Prints von Orla) Kiely) oder und jede Menge Backsachen. Mit einer Schachtel Cupcakes-Förmchen bin ich auch aus dem Shop rausgelaufen… und einer Tüte, die mir gleich den Nachmittag aufgeheitert hat: „Too much of a good thing can be truly wonderful.“ Da hat Mae West einfach recht.
Am letzten Wochenende habe ich für meine Freundinnen ein veganes Menu gekocht. Am Überraschendsten war das Dessert, ein Orangenkuchen aus dem Kochbuch „Einfach vegan – die süsse Küche“ von Roland Rauter (das Buch würde ich nicht unbedingt empfehlen, die Rezepte sind sehr schlecht gegliedert). Backen ohne Butter und Eier kann man sich ja nicht wirklich gut vorstellen – aber es hat super funktioniert und der Kuchen schmeckte fantastisch. Meine veganen Apfelmuffins sind eine Abwandlung des Rezepts. Unbedingt ausprobieren!
Vegane Apfelmuffins
für 12 Muffins (Muffinblech am besten mit Papierförmchen auslegen)
230 g Mehl (Weiss- oder Ruchmehl)
2 TL Backpulver
1 Messerspitze Natron
100 g Zucker
1 Prise Salz
1 TL Vanillezucker
250 ml Apfelsaft
100 ml Rapsöl
1 bis 2 Äpfel
Mehl mit Backpulver und Natron in einer Schüssel mischen. Zucker, Salz und Vanillezucker dazugeben. Anschliessend Apfelsaft und Rapsöl mit einem Schwingbesen unterrühren. Die Masse darf keine Klumpen mehr haben. Den Teig mit einem Löffel in die Förmchen verteilen. Ein bis zwei Äpfel (je nach Grösse) schälen, vierteln und kleine Stücke schneiden. Diese auf dem Teig verteilen. In der Mitte des Ofens bei 180 Grad 20 bis 30 Minuten backen.
Mein Müesli
Mein allererster Job während des Studiums war in einem Biogeschäft. Einmal in der Woche arbeitete ich dort im Lager, packte die Lieferungen aus, klebte Preisetiketten, füllte Mehl in Beutel ab und stellte die hauseigenen Müeslimischungen her. Inzwischen habe ich mir eine eigenen Variante kreiert. Ich habe am Morgen immer Hunger und kann nicht aus dem Haus ohne was gegessen zu haben. Das Frühstück finde ich sowieso das beste Essen am ganzen Tag – und wenn ich am Abend mal keine Lust auf Kochen haben, gibt es halt nochmals Müesli, Tee und Brot…Die Mischung ist schnell gemacht und das Rezept kann man ganz nach den eigenen Vorlieben (oder was grad im Schrank vorrätig ist) abwandeln. In Einmachgläsern hält es ein paar Wochen.
Mein Müesli
500 g 5-Korn-Flocken (Weizen, Hafer, Gersten, Hirse, Roggen) oder einfach grobe Haferflocken
250 g Sonnenblumenkerne
100 g Nüsse (zum Beispiel grob gehackte Mandeln und Cashewkerne)
30 g Amarant gepufft
50 g Leinsamen
50 g Kokos Chips
3 TL Zimt
0,5 dl Süssmost
70 g flüssiger Honig
10 Datteln
Alle Zutaten bis und mit dem Zimt in einer grossen Schüssel mischen. Süssmost und Honig dazugeben und nochmals alles gut vermischen. Das Getreide soll etwas feucht und klebrig sein.
Auf einem Backblech verteilen und in den kalten Ofen schieben. Auf der zweitobersten Rille bei 150 Grad ungefähr 30 Minuten backen. Regelmässig in den Ofen schauen und mit einer Kelle das Müesli bewegen, damit nichts verbrennt. Auf dem Blech erkalten lassen, die 10 Datteln in Stücke schneiden und daruntermischen. In Einmachgläser abfüllen.
Farm 215 in Südafrika
Ein Höhepunkt meiner Südafrikareise war die Nacht auf der Farm 215 im Westkap, östlich von Kapstadt. Als ich die Fotos von Flurina hervorholte, war alles wieder präsent: Unsere Ankunft knapp vor Sonnenuntergang, wie die letzten Strahlen durch die Wolken drangen und die Landschaft mit ihren drahtigen Gräsern und Sträucher in ein mystisches Licht tauchte.
WeiterlesenHirse-Bärlauch-Kugeln
Der Bärlauch wächst gleich vor unserer Küche. Ich konnte ihm in den letzten Tag praktisch beim Wachsen zuschauen – und dieses Wochenende war er genug gross, um die ersten Blättchen zu zupfen. Neben den Vögeln, die nun wieder jeden Morgen trillern und einem wecken, ist der Bärlauch der tollste Frühlingsbote! Vor allem kulinarisch gesehen. Irgendwie passt das Kraut überall rein. Ich mache gerne Pesto damit oder rühr ihn ins Risotto rein. Kombiniert mit Hirse ergeben sich wahre Power-Kugeln. Bärlauch soll ja sehr reinigend sein, die Hirse enthält viel Eisen und ist gut für Haar, Nägel, Haut und Knochen. Die Kugeln werden auf dem Blech gebacken schön knusprig und passen gut zu einem Salat – wer es deftiger mag: Tomatenspaghetti schmecken auch lecker dazu.
2 grosse Tassen gekochte Hirse (125 g rohe Hirse)
ein Bund Bärlauch, fein gehackt
1 EL Maizena
50 g geriebener Gruyère
2 Eier
Salz und Pfeffer
Alle Zutaten miteinander verrühren – ich nehme gerne die Hände zur Hilfe – mit Salz und Pfeffer würzen und Kugeln daraus formen (ergibt etwa 23 Stück). Auf ein Blech mit Backpapier legen.
30 bis 40 Minuten in der Mitte bei 190 Grad backen. Zwischendurch die Kugeln wenden, damit sie auf beiden Seiten schön knusprig werden.
Im Pfefferland
Auf unserer Reise durch Kambodscha waren wir sehr gemütlich unterwegs. Wir haben uns hübsche Hotels gesucht und unsere Tage mit Zeichnen (Piri) und Lesen (ich) verbracht. Ein Favorit war das Vine Retreat im Süden von Kambodscha, in der Provinz Kep. Das Guesthouse steht mitten im Grünen, rundherum liegen zerstreut ein paar Bauerndörfchen. Die Region ist bekannt für ihren hochwertigen Pfeffer, den Kampot Pepper. Auch im Vine Retreat hat es ein Plantage. In der Küche werden viele Zutaten aus dem eigenen, biologischen Garten verwendet. Auf der Speisekarten stehen Currys, Salate, Suppen – alles sehr gut zubereitet. Was natürlich extrem wichtig ist, wenn es nirgends in der Umgebung ein anderes Restaurant gibt… Das Guesthouse hat nur sieben Zimmer (ab 25 Dollar pro Nacht) und als wir dort waren, hatten wir teilweise das ganze Haus (und den Pool) für uns. Reservieren empfohlen!
Federkohlsalat
Kochen funktioniert ganz ähnlich wie die Mode. Es gibt Trends – und die bewegen sich wie auf der Schaukel hoch und runter. Was einmal als absolut hässlich befunden wird, kann ein paar Saisons später wieder total gut sein. So wie die Leuchtfarben jetzt. Oder der Federkohl. Meine Mutter behauptet, dass dieser meist in den Schrebergärten von Portugiesen wachse (weil sie den für ihre Küche bräuchten). Mir ist das grüne Kraut erstmals in einem Bericht über detoxen nach den Feiertagen aufgefallen. Lange wusste ich aber gar nicht, wo ich ihn kaufen kann. Inzwischen bin ich sogar im Supermarkt fündig geworden – und sonst auf dem Markt. Federkohl (auch Grünkohl) hat überdurchschnittlich viele Vitamine, Nährstoffe, Folsäure und Kalzium drin. In New York und Hollywood essen alle dünnen Frauen „Kale“ – oder schlürfen ihn püriert als grünen Smoothie. Das soll jetzt aber nicht abschreckend sein. So ein Federkohlsalat schmeckt nämlich richtig gut.
1 Orange
100 g Federkohl
halber Fenchel
Beim Federkohl die dicke Rippe in der Mitte wegschneiden. Das Kraut möglichst dünn schneiden. Auf einer Platte anrichten, fein geschnittener Fenchel und Orangenschnitze (ich filetiere die Orange gern) darüberstreuen.
1 TL gesalzenes Tahina (Sesammus)
2 TL Olivenöl
3 TL weisser Balsamico-Essig
etwas Wasser
ein paar Chili-Flocken (nach Belieben)
Salz und Pfeffer
Tahina mit Öl und Essig gut verrühren, nach Bedarf die Sauce mit etwas Wasser verdünnen. Würzen und über dem Salat verteilen. Für 2 Personen als Beilage oder Vorspeise.
Tomatentarte
Ich habe eine Vorliebe für alles, was teigig ist und aus dem Ofen kommt. Dazu kommt, dass ich gerne Teig knete – ich finde das sehr entspannend. Fertigteige kaufe ich nur ganz selten. Vor allem auch, weil mir die gehärteten Fette darin (zum Beispiel Palmöl) nicht gefallen. Das einzige Unpraktische ist einfach, dass das Aufgehen des Teigs ziemlich viel Zeit braucht. Die Tomatentarte ist also eher ein Sonntagsrezept. Vom Magischen Brotteig reichten einen Viertel – ich mache aber trotzdem gern die ganze Menge und friere den Rest ein (Teig einfach in ein Gefrierbeutel legen). Dann ist die nächste Pizza schnell zubereitet.
Magischer Brotteig (von Hugh Fearnley-Wittingstall aus „Täglich vegetarisch„) Eignet sich auch für Pizza, Flammkuchen oder ein simples Weissbrot.
250g Ruchmehl
250g Hartweizenmehl
1,5 TL Salz
1 TL Trockenhefe
325ml warmes Wasser
1 EL Raps- oder Olivenöl
Die Mehlsorten mit Salz und Trockenhefe in einer grossen Schüssel mischen. Öl und Wasser dazugeben und zu einem Teig zusammenfügen. Auf einer Arbeitsfläche 5 bis 10 Minuten kneten, bis er glatt wird aber noch etwas klebrig ist. Bemehlen und in eine Schüssel legen. Diese mit einem Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort auf die doppelte Grösse aufgehen lassen. Das dauert 1 bis 2 Stunden.
1 rote Zwiebel, halbiert und in feine Scheiben geschnitten
3 Tomaten, in Scheiben geschnitten
1 Knoblauch, in feinen Scheiben
1 Zweig Rosmarin, Nadeln grob gehackt
etwas Butter oder Olivenöl
2 TL Zucker
Balsamico-Essig
Butter/Olivenöl in einer Bratpfanne erhitzen, Zwiebeln darin anbraten. Zucker dazugeben und leicht braun werden lassen, mit einem Schuss Balsamico ablöschen. Tomaten in den Sud legen, Knoblauch und Rosmarin dazu. 5 Minuten köcheln. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Alles in eine Pie-Form füllen. Tomaten schön gleichmässig auslegen.
Ein Viertel des Teigs rund auswallen bis er er die Grösse der Pie-Form hat. Über die Tomaten legen, etwas andrücken und mit einer Gabel Löcher stechen.
Bei 220 Grad 20 Minuten backen. Tarte etwas auskühlen lassen und dann vorsichtig auf einen grossen Teller stürzen. Mit Salat servieren.
Tarte à l‘ orange
Dieser Kuchen ist ein echter Bluffer. Mit seinem Schaumkrönchen kommt er so richtig edel daher. Dazu das knallige Rot der Blutorange. Was nicht jeder wissen muss – er ist ganz einfach zum Nachbacken. Die Zutatenliste ist kurz. Wer zudem in Zeitnot ist, greift zum fertigen Mürbeteig. Die Füllung ist nicht so süss, so kommt der Geschmack der Blutorange schön hervor.
Mürbeteig (aus „Backen mit Leila“ von Leila Lindholm)
240g Weissmehl
30 g Puderzucker
150 g kalte Butter in Würfel
1 Ei
halber EL kaltes Wasser
Mehl und Puderzucker mischen, Butter dazu und alles zwischen den Fingern zerreiben. Ei und Wasser dazufügen und alles schnell zu einem Teig zusammenfügen. Nicht kneten. In Frischhaltefolie einschlagen und mindestens 30 Minuten kühl stellen.
Die Hälfte des Teigs auswallen (zweite Hälfte einfrieren als Vorrat) in eine Pie-Form (ca. 23 cm Durchmesser) legen. Mit einer Gabel einstechen und wieder in den Kühlschrank stellen.
Füllung
Saft von 2 Blutorangen
1 EL Maizena
2 Blutorangen, geschält und quer in Scheiben geschnitten
2 Eigelb
3 EL Zucker
2 Eiweiss
2 EL Zucker
Guss: Blutorangensaft aufkochen, Maizen in etwas Wasser auflösen und in den Saft einrühren. Gut umrühren, bis der Saft bindet. Etwas auskühlen lassen. Eigelb mit Zucker schaumig schlagen, Orangensaft daruntermischen. Die Blutorangenstücke auf dem Teig verteilen, Guss darüber.
Bei 180 Grad 40 Minuten backen, kurz vor Ende der Backzeit Eiweiss steif schlagen, Zucker darunterziehen bis die Masse glänzt. Tarte aus dem Ofen nehmen und die Eiweissmasse darüber verteilen. Nochmals 5 bis 10 Minuten backen, bis das Eiweiss leicht gebräunt ist.