Kochen, Season
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Erbsen mit Paneer

Diesmal schreibe ich vom Bett aus. Eine Erkältung hat mich erwischt und lahm gelegt. Zu viel gefeiert, zu leichtsinnig im Schnee draussen rumgetobt, zu viel ich-weiss-nicht-was… auf alle Fälle nervt es, das neue Jahr im Schlafanzug mit Salbeitee, Zwieback und Schnupfen zu beginnen. Nach den Festtagen wollte ich eigentlich wieder loslegen, arbeiten, Pläne schmieden und in der Küche neue Ideen umsetzen. Momentan mag ich leider nicht mal essen. Aber ich hoffe, Ihr habt Lust auf ein würziges Gericht!
Die indische Küche hat mich schon immer fasziniert und nach meinen drei Indien-Reisen ist die Liebe dafür nur noch gewachsen. Unterwegs spielte das Essen immer eine wichtige Rolle. Unvergessen, wie wir nach einer mehrstündigen Bahnfahrt von Mumbai her völlig kaputt am Patnem Beach in Goa ankamen, enttäuscht vom trüben, dreckigen Meer und der kleinen Pension, wo unser Zimmer erst noch hergerichtet werden musste. Dann der Gang ins nächstbeste Restaurant am Strand – und was uns da aufgetischt wurde, versöhnte uns wieder mit der Welt. Jedes einzelne Curry schmeckte für sich wunderbar, die Gewürze waren so meisterlich aufeinander abgestimmt, dass wir nach dem Essen unbedingt in der Küche vorbei mussten und uns beim Koch bedankten. Die folgenden Tage gingen wir wie Süchtige dort essen, probierten alle vegetarischen Gerichte und wurden nie enttäuscht. Im November war das Lokal nur halb voll und sehr ruhig. Bis an einem Abend eine Gruppe Engländer am Nebentisch sass und einer von ihnen sehr laut, leicht hysterisch und very british in sein Mobiltelefon brüllte: „….what’s wrong with the cat?!“ Wir haben nie rausgefunden, was der Katze fehlte, lachten aber noch während der ganzen Reise über diese absurde Situation.
Wenn ich zu Hause indisches Essen zubereite, denke ich ab und zu an diesen Koch und das kleine, einfache Restaurant in Patnem Beach. Im Bewusstsein, dass das, was ich hier zubereite, nicht in die Reichweite seines Könnens kommt. Trotzdem kann man ja es immer wieder versuchen und das Erbsen-Curry mit Paneer finde ich (auf europäische Weise) sehr gelungen. Paneer ist ein Frischkäse, er schmeckt ziemlich neutral, ähnlich wie Mozzarella, schmilzt aber beim Kochen nicht. Man kann ihn gut selber zubereiten, es braucht dazu nur Vollmilch und Zitronensaft aber ziemlich viel Zeit. Inzwischen findet man ihn auch im Kühlregal von Grossverteilern. Ich verwende jeweils den Bio Paneer von Coop.

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Erbsen mit Paneer

2 EL Sonnenblumenöl
2 Zwiebeln
1 Knoblauch
1 Stück Ingwer (etwa doppelt so gross wie der Knoblauch)
2 EL Tomatenmark
1 TL gemahlene Kurkuma
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
1/4 TL Chilipulver
300 g tiefgekühlte Erbsen
2 dl Wasser
Salz
etwas Rahm
200 g Paneer, in Würfel geschnitten

Zwiebeln halbieren und in Streifen schneiden. Im Sonnenblumenöl gut anbraten, bis sie etwas gebräunt und weich sind. Knoblauch und Ingwer dazu und nochmals kurz anbraten. Tomatenmark darunterrühren und die Masse mit etwas Wasser in einem hohen Becher mit dem Stabmixer fein pürieren. In der Pfanne nochmals etwas Öl heiss werden lassen und die Gewürze ganz kurz anbraten. Dann die Tomatenmasse sowie die Erbsen dazu und mit dem Wasser ablöschen. Salzen. Aufkochen und auf tiefer Stufe etwa 15 Minuten köcheln lassen. Mit einem Schluck Rahm verfeinern und abschmecken. In einer Bratpfanne die Paneerwürfel bei grosser Hitze auf beiden Seiten anbraten und zum Gemüse geben. Mit Basmatireis servieren und ein Kingfisher dazu trinken – oder einfach ein lokales Bier.

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