Himbeeren und Schokolade ergeben ein wunderbares Paar. Die saure Beere macht den Brownie leicht und fruchtig. Theoretisch zumindest. Ich habe letzte Woche ein Blech von diesen Brownies für das Waldstock Festival gebacken – am Donnerstagabend waren alle weg und scheinbar sind sie in bester Erinnerung geblieben, zwei Tage später kam nochmals ein Gast an den Kafiwagen und fragte nach den Brownies…
Ein anderes Paar beschäftigt mich gerade in Albert Cohens „Die Schöne des Herrn“. Ich habe die eher schlechte Angewohnheit parallel mehrere Bücher gleichzeitig zu lesen, dann verschwindet eine Lektüre auch mal wieder im Gestell, obwohl sie mir eigentlich gefällt. So geschehen mit „Die Schöne des Herrn.“ Mit 891 Seiten eine echte Ferienlektüre und vom Gewicht her völlig ungeeignet zum Pendeln. Der Roman beginnt in den 30er Jahren in Genf. Solal, jüdischer Diplomat beim Völkerbund, verführt Ariane, die Frau eines Kollegen. Beide geben ihr Leben für die Liebe auf, flüchten ins Ausland und merken, wie dort, in der völligen Isolation und Fixierung aufeinander die Leidenschaft plötzlich zur Qual wird. Neben dieser Liebesgeschichte beschreibt Cohen (1981 in Genf gestorben, „Die Schöne des Herrn“ erschien 1968) bitterbös die damalige Gesellschaft. Besonders schlecht weg kommen Arianes Schwiegereltern, insbesondere Madame Deume, die Mutter ihres Mannes, die nobler sein möchte, als sie in Wirklichkeit ist, und sich damit regelmäßig zum Affen macht. Ein Spass ist das aufgeplusterte Dinner, das sie zu Ehren Solals, dem Chef ihres Sohnes, gibt. Genau jenem Mann, der später mit ihrer Schwiegertochter im Bett landen soll. Hier ein kleiner Ausschnitt davon:
„Wir werden zu fünft sein, einschliesslich des Herrn Untergeneralsekretärs. Ich habe dem Zimmermädchen den Schlüssel des Esszimmers gegeben, sie wird Ihnen helfen. Die Servietten wie gewöhnlich, in Fächerform.“
„Pardon, Madame?“
„Zu Fächer gefaltet, sage ich, so wie wir es immer halten, wenn wir Gäste empfangen.“
„Zu Fächern gefaltet? Sehr wohl, Madame. Ich möchte Madame allerdings darauf aufmerksam machen, dass das schon lange nicht mehr üblich ist. Für das Mittagessen wird die Serviette einfach gefaltet und auf den Teller gelegt. Für das Abendessen wird sie auf den kleinen Brotteller gelegt, ebenfalls einfach gefaltet und um das Brötchen geschlungen, links von dem bereits servierten Suppenteller. Jedenfalls hat man das bei seiner Königlichen Hoheit, dem Herzog von Nemours immer so gehalten, dem ich die Ehre hatte, zehn Jahre zu dienen. Aber wenn Madame wünscht, kann ich ihre Servietten in jede beliebige Form falten, Fächer, Sonnenschirm, Portefeuille, Speichenrad, Schwan oder sogar Kamel. Wie Madame wünscht. Ich stehe zu ihren Diensten.“
Brownies mit Himbeeren
Für eine Brownieblech (ca. 18 x 27 cm). Ich habe gleich die doppelte Portion zubereitet und in einer Lasagneform (25 x 35 cm) gebacken.
125 g dunkle Schokolade
125 g Butter
2 Eier
200 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
75 g Mehl
1 Prise Salz
200 g Himbeeren, frisch oder gefroren
Die Schokolade in grobe Stücke brechen und mit der Butter im Wasserbad schmelzen lassen. Glatt rühren und leicht auskühlen lassen. Eier und Zucker mit dem Mixer luftig aufschlagen, Vanillezucker dazugeben und die Schokoladenmasse unterrühren. Mehl und Salz mischen, auf die Masse sieben und alles zu einem Teig verrühren. In ein mit Backpapier ausgekleidetes Brownieblech füllen und gleichmässig verstreichen. Himbeeren auf dem Teig verteilen und etwas andrücken. Im vorgeheizten Ofen bei 220 Grad in der Mitte 25 Minuten backen, bis sich an der Oberfläche eine leichte Kruste gebildet hat, das Innere der Brownie aber noch schön feucht ist. Etwas auskühlen lassen, dann aus der Form heben und ganz erkalten lassen. Mit einem scharfen Messer in beliebig grosse Stücke schneiden.
Oh über den Ama-Blogaward findet man ja viele schöne Blogs! Das Rezept klingt echt toll. Merk ich mich gleich.
Liebe Grüße,
Birgit
Ohhh, das klingtja wirklich lecker. Ich möchte das Rezept gern ausprobieren. Vielen Dank!
Mir sind die Brownies bei 220 Grad und 25 min leider verbrannt,
sonst sehr lecker
Oh, das tut mir leid! Das mit der Backzeit ist immer so eine Sache… wir haben eine uralten Elektrofen in unserer Küche. Bei einem Ofen mit Umluft geht es meist schneller.
[…] Auf albertines.ch findest du den ganzen Beitrag des Rezept mit weiteren Bildern […]