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Indian Food Diary, Part 2

Die Luft ist so sauber, die Strassen fast menschenleer, kein Hupen, kein Gedrängel, kein Chaos. Nach sechs Wochen Indien fühlt sich die Welt, die sich unser Zuhause nennt, klinisch still und aufgeräumt an. Einige Male haben wir uns während der Reise nach dieser Ruhe gesehnt. Haben sogar gesagt, nie mehr Indien. Und herausgefunden, dass alle die dieses wunderbare Land bereisen, diesen Satz mal sagen – und dann doch wieder einen Flug buchen, ein Visum beantragen, sich ins Chaos stürzen.
Denn innendrinn tanzt es immer noch. Die Nase erinnert sich an den schwere Duft von Räucherstäbchen und Javelwasser. Im Kopf wirbeln die vielen Menschen. In Rajasthan Männer mit eindrücklichen Schnäuzen und Turbanen und Frauen, die den Zipfel ihres Saris über den Kopf ziehen. Das Meer, die Palmen, die grünen Felder in Goa. Reiche Mumbai-Chicks in Bikinis, die Mohito trinken. Die Strassenstände mit Masala Chai und den in dunklem Öl gebackenen Samosas in Delhi. Paneer Butter Masala und Reis auf dem Tisch. Süsse, mit Rosenwasser aromatisierte Kugeln, die wie Seife schmecken. In meinem Notizbuch Zutaten, die bald zu einem Rezept zusammengestellt werden.

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Fotos: Anne Gabriel-Jürgens

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