Wir von „Albertines“ haben ein paar Tage frei genommen und sind ins Engadin gefahren. Während es vor dem Fenster Leintücher schneit, schreibe ich diesen Text. Es gibt wohl keinen grösseren Sprung als von einem verschneiten Schweizer Bergdorf ins Indische Kerala. Der März wäre aber auch eine ideale Zeit, um Baby Mathew und seine Frau Rani zu besuchen. Wenn ich mich an die Tage in ihrem Homestay Vanilla County in den Hügeln von Vagama zurückerinnere, denke ich vor allem an Ruhe, Natur, wunderbares Essen und natürlich an die elegante, leicht melancholische Villa im Kolonialstil. Der Pfefferanbau und die Katschukbäume hatten die Familie einst wohlhabend gemacht, heute könnten sie die Farm ohne die ausländischen Gäste aber nicht mehr weiterführen. Nach unserer Ankunft konnten wir gleich am langen Esstisch Platz nehmen. In der Mitte standen verschiedene Currys mit Fleisch, Fisch oder Gemüse, dazu Reis und Chutneys. Jeder bedient sich, traditionellerweise isst man in Kerala dann von einem Bananenblatt. In der südindischen Küche wird viel Kokosnuss verwendet und mit Curryblättern und Tamarinde gewürzt. Als Beilage gibt es vor allem Reis, selten Fladenbrot. Im „Vanilla County“ wird man schon beim Frühstück …